Befragung der Stiftung Warentest bringt keine neuen Erkenntnisse
Archivmeldung vom 19.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie heute von der Stiftung Warentest veröffentlichte Befragung von Arbeitslosengeld-II-Empfängern bringt aus Sicht der Bundesagentur für Arbeit (BA) keine neuen Erkenntnisse. Die BA hat nie abgestritten, dass es gerade zu Jahresbeginn zu langen Wartezeiten und Schwierigkeiten bei der Bearbeitung von Arbeitslosengeld-II-Anträgen gekommen ist.
Die BA musste zusammen mit den kommunalen Trägern innerhalb
weniger Monate 356 Arbeitsgemeinschaften mit mittlerweile mehr als
46.000 Mitarbeitern einrichten. Mitarbeiter aus verschiedenen
Behörden mussten in kürzester Zeit ein neues Gesetz umsetzen. Dass
dabei im Einzelfall auch Entscheidungen getroffen wurden, die später
im Widerspruchsverfahren oder vor Gericht keinen Bestand hatten, kann
niemanden verwundern.
In der Praxis lernen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich
dazu. Inzwischen sind viele Anlaufschwierigkeiten behoben worden.
Trotzdem nimmt die BA die Kritik der Stiftung Warentest ernst,
wenngleich die Aussagefähigkeit der Ergebnisse zumindest fraglich
ist: Die Stiftung räumt selbst ein, dass ihre Umfrage bei 4400 der
bundesweit 4,88 Millionen Empfängern von Arbeitslosengeld II via
Internet nicht repräsentativ ist.
So gaben laut Stiftung Warentest nur 18 Prozent der Befragten an,
ein Förderangebot erhalten zu haben. Grundsätzlich gilt, dass nicht
bei jedem Empfänger von Arbeitslosengeld II ein Angebot tatsächlich
notwendig ist. Unter den Betroffenen gibt es z.B. zahlreiche
Menschen, die erwerbstätig sind, aber damit zu wenig verdienen, um
den Lebensunterhalt zu decken. Insgesamt werden derzeit 2,83
Millionen Empfänger von Arbeitslosengeld II als arbeitslos gezählt.
Seit Jahresbeginn haben mehr als eine Million
Arbeitslosengeld-II-Empfänger eine Fördermaßnahme begonnen. Der
Umfang der Förderung hat seit Jahresbeginn deutlich zugenommen, da
das Hauptaugenmerk von Agenturen und Kommunen zunächst auf der
Leistungsgewährung lag.
Quelle: Pressemitteilung Bundesagentur für Arbeit