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Bedford-Strohm (EKD) ruft zu Radikalismus in 2020 auf

Archivmeldung vom 30.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Heinrich Bedford-Strohm, Angela Merkel und Barak Obama (2017) (Symbolbild)
Heinrich Bedford-Strohm, Angela Merkel und Barak Obama (2017) (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, ruft in seiner Botschaft zum Jahreswechsel dazu auf, sich in Situationen persönlicher Unsicherheit auch dann an Gott zu wenden, wenn dieser vermeintlich fern scheine.

Es gebe viele Menschen, die nicht glauben können, die aber Sympathie für das Christentum haben, die froh sind, dass es die Kirche gibt und die ihren Kindern wünschen, dass sie diesen innerlichen Anker für sich entwickeln können. Sie selbst aber fänden die innerliche Gewissheit einfach nicht, die wir normalerweise Glauben nennen. Die Jahreslosung für das neue Jahr "Ich glaube; hilf meinem Unglauben" (Markus 9 Vers 24), sei eine große Einladung, "an all die Menschen in unserem Land, die auf der Suche sind, die etwas ersehnen, an das sie sich halten können, die aber nicht wissen, wie sie das hinbekommen."

Als Jahreslosung wird von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB) jeweils drei Jahre im Voraus ein Vers aus der Bibel ausgewählt. Die Jahreslosung dient vielen Christinnen und Christen als Leitvers für das Jahr. Die diesjährige Losung stammt aus einer biblischen Heilungsgeschichte, die erzählt, wie Jesus einen kranken Jungen heilt. Der Vater des Jungen wendet sich in seiner Not an Jesus und bittet diesen um Hilfe. "Wir alle dürfen mit dem Vater zusammen lernen, radikal aus dem Vertrauen zu leben", so der EKD-Ratsvorsitzende, "und alles andere getrost in Gottes Hand zu legen."

Bedford-Strohm: "Diese Losung erreicht uns in der Seele. Es ist kein Imperativ, kein Glaubenssatz, der uns heute in dieses neue Jahr hinein mitgegeben wird, sondern ein Aufschrei", der mitten hinein in Zeiten und Situationen spreche, in denen nichts mehr zur Seele durchdringe. "Wenn Sie im kommenden Jahr einen solchen Moment haben, dass Sie ein Zeichen von Gott ersehnen, dass Sie selber keinen Kontakt herstellen können, dass Sie sich dieser Grenze schmerzlich bewusst werden, dann wagen Sie die Worte des Vaters mitzusprechen: Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben!"

Quelle: EKD Evangelische Kirche in Deutschland (ots)

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