Zollitsch will weiter Umgang der Kirche mit Geschiedenen reformieren
Archivmeldung vom 30.12.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer scheidende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Erzbischof Robert Zollitsch, will trotz Widerstandes aus Rom weiterhin den Umgang der Kirche mit Geschiedenen reformieren. "Papst Franziskus spricht viel von der Nähe zu den Menschen. Ich denke, das kann eine gute Orientierung sein auch im Umgang mit den zivil Wiederverheirateten", sagte Zollitsch der "Welt am Sonntag".
Hintergrund ist ein Streit zwischen Zollitschs Freiburger Ordinariat und der Glaubenskongregation des Vatikans. Freiburg hatte erwogen, wiederverheirateten Geschiedenen unter Umständen die Teilnahme an der Kommunion zu erlauben. Der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, hatte dem Plan eine Absage erteilt. "Erzbischof Müller hat eine Position, die entspricht der Tradition, die er vertritt", so Zollitsch. "Aber der bei weitem überwiegende Teil der Menschen, die sich gemeldet haben, hat sich positiv zum Entwurf unseres Seelsorgeamtes geäußert. Daran sehe ich, dass wir hier ein wichtiges Anliegen verfolgen und dass es wichtig ist, einen gangbaren Weg zu suchen." 30 bis 40 Prozent der Ehen zerbrechen heutzutage, sagte Zollitsch weiter. "Damit stellt sich uns als Kirche die Frage: Wie sollen wir mit den Betroffenen umgehen?"
Erzbischof Zollitsch ist seit 2008 DBK-Vorsitzender. Im kommenden März werden die deutschen Bischöfe einen Nachfolger für ihn wählen. "Bei allen Belastungen - es waren gute Jahre", so Zollitsch.
Quelle: dts Nachrichtenagentur