Wohnen mit eigenem Balkon: Mieter zahlen bis zu 31 Prozent mehr
Archivmeldung vom 10.04.2018
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Freigeschaltet durch André OttImmowelt hat in den 14 größten deutschen Städten den Preisunterschied zwischen Mietwohnungen mit und ohne Balkon oder Loggia untersucht. Größte Unterschiede in Frankfurt und Stuttgart: Hier zahlen Mieter für Wohnungen mit Balkon jeweils 31 Prozent mehr als ohne eine solche Ausstattung. Besonders Neubauten befeuern diesen Effekt. In Berlin liegt der Quadratmeterpreis für Wohnungen mit Balkon oder Loggia bei 10,50 Euro, ein Preisplus von 9 Prozent. Wichtiger als die Ausstattung ist hier die Lage in einem begehrten Viertel.
Durch den leergefegten Immobilienmarkt sind in München Wohnungen allgemein sehr teuer. Balkonlose Wohnungen kosten 13,60 Euro pro Quadratmeter, mit Balkon 15,70 Euro Kräuter ziehen, Sonnenbaden und am Wochenende grillen - der Balkon ist für viele Großstädter die eigene, grüne Oase. Dabei können die paar Quadratmeter Wohnfläche unter freiem Himmel ganz schön teuer zu Buche schlagen: Bis zu rund einem Drittel mehr zahlen Mieter für Immobilien mit Balkon oder Loggia im Median, das ergibt eine aktuelle Auswertung von immowelt.de in den 14 größten Städten Deutschlands. Damit nicht genug: Mieter zahlen sogar doppelt, denn der Balkon wird ohnehin schon mit 25 bis 50 Prozent seiner Fläche zur Gesamtgröße der Wohnung dazugerechnet. Die Zusatzkosten sagen viel über den hohen Stellenwert des privaten Rückzugsraumes hierzulande aus - und darüber, wo viel neu gebaut wird. Denn bei Neubauten sind Balkone inzwischen Standard und die Preise in der Regel höher als bei Bestandsimmobilien.
Luxusgut Balkon in Frankfurt und Stuttgart
Besonders die Frankfurter und Stuttgarter müssen für einen eigenen Balkon oder eine Loggia tief in die Tasche greifen. 13 Euro kostet der Quadratmeter in Frankfurt im Median, in Stuttgart sind es 11,90 Euro. Das sind jeweils 31 Prozent mehr als Immobilien ohne Loggia oder Balkon kosten, der höchste Wert in allen 14 untersuchten Städten. Aber auch in Nürnberg (+30 Prozent) und Köln (+28 Prozent) verteuert ein Balkon die Miete stark. Der Nachfrage tut das keinen Abbruch: Es wird viel neu gebaut und dieser hohe Anteil an neuen und entsprechend ausgestatteten Immobilien treibt die Mietpreise deutlich nach oben.
Berlin: Lage geht vor Ausstattung
Anders ist die Situation in Berlin: Um 9 Prozent verteuert hier ein Balkon oder eine Loggia die Immobilie, der Mietpreis liegt dann bei 10,50 Euro pro Quadratmeter. In der deutschen Hauptstadt bestimmt besonders stark die Lage über den Preis und weniger die Ausstattung. In begehrten Wohnlagen können Wohnungen auch ohne Balkon teuer vermietet werden. Weit abgelegene Objekte ohne gute Anbindung und unsanierte Plattenbauten können hingegen auch mit einer solchen Ausstattung wenig punkten. Am extremsten ist die Situation in München. In Deutschlands teuerster Großstadt ist der Immobilienmarkt derartig leergefegt, dass die Preise generell sehr hoch sind. Der Quadratmeter kostet hier schon bei balkonlosen Immobilien 13,60 Euro. Verfügt eine Wohnung über einen Balkon, führt das zu einer Preissteigerung von 15 Prozent auf 15,70 Euro.
Ausführliche Ergebnisgrafiken und Tabellen zur Analyse finden Sie hier: http://ots.de/1JlBAx
Berechnungsgrundlage
Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise in den 14 deutschen Großstädten über 500.000 Einwohnern waren 239.800 auf immowelt.de inserierte Angebote. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der 2017 angebotenen Mietwohnungen wieder. Die Mietpreise spiegeln den Median der Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise.
Quelle: Immowelt AG (ots)