"Postfaktisch" ist Wort des Jahres 2016
Archivmeldung vom 09.12.2016
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Freigeschaltet durch André OttDas Wort des Jahres 2016 ist "postfaktisch". Das Kunstwort sei eine Lehnübertragung des amerikanisch-englischen "post truth" und verweise darauf, dass es in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen "heute zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten geht", teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag mit.
"Immer größere Bevölkerungsschichten sind in ihrem Widerwillen gegen `die da oben` bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren", heißt es in der Begründung. Nicht der Anspruch auf Wahrheit, "sondern das Aussprechen der `gefühlten Wahrheit`" führe im postfaktischen Zeitalter zum Erfolg.
Auf Platz 2 wählte die GfdS-Jury den Begriff Brexit, gefolgt von Silvesternacht, Schmähkritik, Trump-Effekt und Social Bots. Platz 7 bis 10 belegen: schlechtes Blut, Gruselclown, Burkiniverbot und `Oh, wie schön ist Panama`.
Quelle: dts Nachrichtenagentur