Das Unglück von Carlisle - Auf ewig verflucht...
Archivmeldung vom 11.03.2005
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Freigeschaltet durch Michael DahlkeAls zum Anlass der Jahrtausendwende ein 14 Tonnen schwerer Granitstein im Zentrum der englischen Stadt Carlisle errichtet wurde, ahnte niemand etwas Böses.
Der Künstler Gordon Young hatte einen 1069 Wörter langen Fluch in den Stein graviert, der vom Erzbischof von Glasgow stammt.
"Ich verfluche ihre Gesichter, ihre Hirne, ihren Mund, ihre Nase, ihre Zunge, ihre Zähne ..." heißt es in dem Fluch unter anderem. Seinerzeit richtete er sich gegen Plünderer und Vergewaltiger, die die Region im 16. Jahrhundert terrorisierten.
Seitdem wurde die Stadt von vielen Unglücken heimgesucht: Die Maul- und Klauenseuche brach aus, Überschwemmungen richteten Zerstörungen an, Fabriken mussten schließen und die Arbeitslosigkeit stieg. Als dann auch noch der Liebling der Stadt, der heimische Fußballverein Carlisle United, aus der Liga flog, war klar: Der Fluch-Stein muss weg! "Viele nehmen es nicht ernst, aber wer länger darüber nachdenkt, weiß: Von diesem Stein geht etwas aus", warnt Jim Tootle, Mitglied des Stadtrates. Doch sein Vorschlag, den Stein zu zerstören oder vor die Stadttore zu schaffen, wurde von seinen Kollegen abgelehnt. Auch die Idee, einen Exorzisten zu Rate zu ziehen, fand keinen Anklang.
"Die Zerstörung des Steins würde unsere Stadt 11.000 Euro kosten,"
meint Stadtrat Mike Mitchelson. "Wir sind vernünftige Leute und leben
nicht mehr im Mittelalter", argumentiert er. Hatte daran denn jemand
gezweifelt?
Quelle: tageschau.de