Obi-Mitbegründer fordert unternehmerische Haftung für Bischöfe
Archivmeldung vom 11.10.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Mitbegründer der Baumarkt-Kette Obi, Manfred Maus, hat angesichts des Bauskandals im Bistum Limburg eine "unternehmerische Haftung" auch für Bischöfe gefordert. Der Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer im Erzbistum Köln sagte in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Diejenigen, die in Limburg Verantwortung tragen und Entscheidungen getroffen haben, müssen dafür geradestehen."
Generell müsse es beim Kirchenvermögen künftig eine umfassende Transparenz geben. Geheimnistuerei passe nicht zu dem, was Papst Franziskus seiner Kirche predige. "Was wir gerade in Limburg erlebt haben und erleben, ist das glatte Gegenteil - und damit eigentlich eine Bankrotterklärung kirchlichen Selbstverständnisses." Auch die Vermögenswerte des Bischöflichen Stuhls sollten - anders als bisher - veröffentlicht werden. "Wenn die Kirche hierüber keine Rechenschaft gibt und die Zahlen offenlegt, nährt sie doch erst recht Gerüchte oder Räuberpistolen über ihren ,unermesslichen Reichtum'".
Maus bezeichnete den Limburger Bauskandal als "unternehmerisch unvorstellbar und christlich unfassbar". Die Kirchenleitung habe sich nicht an die Werte gehalten, auf denen ihre Organisation gründe. "Stattdessen ist man offenbar der obersten Regel aller Trickser gefolgt: Wenn du keine guten Argumente hast, versuche wenigstens, gut zu verwirren." Auch die Finanzaufsicht habe versagt. "Nichtstun ist in solch einem Fall eine Sünde", urteilte der Unternehmer.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)