Elektronik zur Videoüberwachung: Großbritannien investiert drei Mal so viel wie Deutschland
Archivmeldung vom 02.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Investitionen in Elektronik zur Videoüberwachung sind in Deutschland 2006 leicht gewachsen. Öffentliche und private Auftraggeber gaben rund 185 Millionen für Kameras, Bildschirme und Zubehör aus. Das ist ein Plus von 5 Prozent im Vergleich zu 2005. Damals betrugen die Umsätze 176 Millionen Euro. Der mit Abstand größte Markt in Europa blieb aber Großbritannien.
Hier lagen die Umsätze im vergangenen Jahr bei 661 Millionen Euro (2005: 630 Millionen Euro). Damit investieren die Briten mehr als drei Mal so viel in Elektronik zur Videoüberwachung wie die Deutschen. Das teilte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin mit.
Sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien entfielen 2006 etwa ein Drittel der Umsätze in diesem Markt auf den Verkauf von Kameras. Unterschiede gab es jedoch bei der Nachfragerstruktur: Während in Großbritannien mehr als 50 Prozent aller Kamera-Umsätze mit der Öffentlichen Hand erzielt wurden, waren es in Deutschland nur etwa 25% Prozent. Insgesamt investierten die Behörden hier zu Lande im vergangenen Jahr 16 Millionen Euro in Kameras. Zum Vergleich: In Großbritannien waren es 116 Millionen Euro.
BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms betonte, dass insbesondere intelligente Videoüberwachung die Sicherheit in Deutschland dauerhaft erhöhen kann. „Mehr Kameras allein genügen nicht. Videodaten helfen zwar, im Nachhinein Täter zu identifizieren. Ziel muss es aber sein, Vorfälle von Anbeginn an zu verhindern. Genau hierzu trägt intelligente Videosensorik entscheidend bei.“ Kern dabei ist die Bewegungsanalyse. Software wertet die Bilder von Überwachungskameras aus. Steht zum Beispiel ein herrenloser Koffer für längere Zeit auf einem Bahnsteig, schlägt das System Alarm. Polizei oder Wachdienste werden dann automatisch informiert. In Deutschland kommen solche computergestützten Kamera-Systeme bisher aber kaum zum Einsatz.
Quelle: Pressemitteilung BITKOM