Zwei Milliarden Mehrkosten für die Bürger?
Archivmeldung vom 21.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Investitionen für eine Gemischterfassung von Leichtverpackungen und Restmüll - das so genannte "Gelb-in-Grau"-Konzept (GiG) - würden sich nach Berechnungen der Duales System Deutschland GmbH (DSD) auf rund zwei Milliarden Euro belaufen. Aufbringen müssten diese Summe letztlich die Bürger über Gebühren- oder Preiserhöhungen.
Die gegenwärtig vorhandenen
LVP-Sortieranlagen sind nicht für die Sortierung von Restmüll
ausgelegt. Würde man in Deutschland die getrennte Erfassung aufgeben,
dann müssten für 70 Prozent der jährlich anfallenden 18,5 Millionen
Tonnen Restmüll-LVP-Gemisch noch Aufbereitungs- und
Sortierkapazitäten neu geschaffen werden.
Die Gemischterfassung von Verpackungen und Restmüll ist seit
Jahren mit einer Fülle von unbeantworteten Fragen zur Kostenzuordnung
und zu möglichen Qualitätsverlusten verbunden. Im Januar 2005
verkündete die damalige nordrhein-westfälische Umweltministerin
Bärbel Höhn deshalb öffentlich: "Es zeigen sich weder bei der
ökologischen noch bei der Kostenbetrachtung eindeutige Vorteile für
eine der untersuchten Sammelvarianten. Ferner waren die Mengen an
aussortierten Wertstoffen nicht ausreichend, um diese bei Verwertern
belastbar auf ihre Qualität und reale Absatzmöglichkeit prüfen zu
lassen." Die existierenden Daten liefern also keine verlässliche
Grundlage für die Entscheidung zu einer so fundamentalen
Systemumstellung.
"Die DSD setzt im Sinne ihrer Kunden das wirtschaftlich günstigste
und ökologisch sinnvollste Abfallverwertungskonzept ein. Für duale
Systeme ist ein verändertes Erfassungssystem nur interessant, wenn
sie ihre Kosten für die Leistungen Sammeln und Sortieren dadurch
senken können. Und das ist bei einer Gemischterfassung längst nicht
erwiesen", betont Stefan Schreiter, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Duales System Deutschland GmbH.
Quelle: Pressemitteilung Duales System Deutschland GmbH