Deutsches Rotes Kreuz: Wegen Suche nach Flüchtlingskindern 60 Prozent mehr Anfragen
Archivmeldung vom 26.02.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Deutsche Rote Kreuz (DRK) verzeichnet bei der Suche nach Flüchtlingskindern oder deren Eltern einen Anstieg der Anfragen um 60 Prozent. "Die wachsenden Zahlen hängen direkt mit den starken Flüchtlingsbewegungen nach Europa zusammen. Unter den Suchenden befinden sich viele Kinder unter 15 Jahren", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der "Neuen Osnabrücker Zeitung". In der Regel könne das Rote Kreuz in zwei Dritteln aller Fälle helfen.
"Durch das einzigartige internationale Netzwerk des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes gelingt es immer wieder, verloren gegangene Kontakte zwischen Familien wiederherzustellen", sagte Seiters. Ende Dezember 2015 zählte der Suchdienst 345 Betroffene, die jeweils in Ungewissheit über das Schicksal ihres Kindes oder das ihrer Eltern waren. Im Jahr 2015 ist die Gesamtzahl der Fälle gegenüber 2014 damit um 60 Prozent gestiegen.
Der DRK-Suchdienst hat sein Hilfsangebot speziell für Kinder unter 15 Jahren in einem Pilotprojekt ausgeweitet. Die Website www.tracetheface.org ist laut DRK bereits seit 2013 aktiv und richtet sich bisher an Flüchtlinge ab 15 Jahren in Europa, die ihre Angehörigen auf der Flucht verloren haben und sie in einem europäischen Land vermuten. Um auch die Suche von und nach unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen unter 15 Jahren zu unterstützen, steht jetzt mit Trace the Face-kids innerhalb der Website www.tracetheface.org außerdem ein passwortgeschützter Bereich zur Verfügung. Hier veröffentlichen ausschließlich Rotkreuz-Suchdienste Fotos von Kindern, die nach ihren Angehörigen suchen, sowie Fotos von Angehörigen, die nach Kindern suchen.
Über das Rote Kreuz des Landes, in dem sie sich aufhalten, können diese Menschen ihr Foto online einstellen lassen. Auch über Plakate werden die Bilder als Suchanfrage mit der Angabe, welche Familienangehörigen die jeweiligen Personen suchen weltweit veröffentlicht.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)