Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im Oktober 2023: -0,6 % zum Vormonat
Archivmeldung vom 19.12.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Mary SmithDer reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Oktober 2023 gegenüber September 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,6 % zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2022 lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt 5,9 % niedriger.
Der Rückgang des Auftragsbestands im Vormonatsvergleich ist hauptsächlich auf den Bereich Automobilindustrie (saison- und kalenderbereinigt -2,9 %) zurückzuführen. In der Automobilindustrie hatten sich in den Jahren 2020 bis 2022 aufgrund von Lieferengpässen historisch hohe Auftragsbestände angestaut. Seit Januar 2023 ist der Auftragsbestand in diesem Bereich durchgehend rückläufig. Trotz des starken Rückgangs im Jahresverlauf sind die Auftragsbestände in der Automobilindustrie in einer längerfristigen Betrachtung aber noch auf einem hohen Niveau. Auch die Rückgänge im Maschinenbau (-0,8 %) und bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (-1,3 %) beeinflussten das Gesamtergebnis negativ.
Die offenen Aufträge aus dem Ausland reduzierten sich im Oktober 2023 gegenüber September 2023 um 0,9 %, der Bestand an Aufträgen aus dem Inland verringerte sich um 0,1 %.
Bei den Herstellern von Investitionsgütern ging der Auftragsbestand um 0,9 % zurück. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg der Auftragsbestand um 0,2 % und bei den Herstellern von Konsumgütern fiel er um 1,1 %.
Reichweite des Auftragsbestands auf 6,9 Monate gesunken
Im Oktober 2023 ging die Reichweite des Auftragsbestands auf 6,9 Monate (September 2023: 7,0 Monate) zurück. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg die Reichweite auf 3,8 Monate (September 2023: 3,7 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern sank die Reichweite auf 9,5 Monate (September 2023: 9,6 Monate). Bei den Herstellern von Konsumgütern blieb sie unverändert bei 3,4 Monaten. Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. Im Zuge der Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonatsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden. Die Veränderungsraten basieren auf dem preisbereinigten Index des Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2015 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2015 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Der Auftragsbestand wird nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) erfasst und ausgewertet. Dabei wird der Auftragsbestand wie der Auftragseingang nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben. Der Wirtschaftszweig "Herstellung von Kraftwagen und Kraftfahrzeugteilen" (WZ 29) wird in dieser Pressemitteilung als "Automobilindustrie" bezeichnet.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)