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Corona-Folgen treffen prekär Beschäftigte besonders hart

Archivmeldung vom 11.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Leere Kasse, Pleite, Armut & Insolvent (Symbolbild)
Leere Kasse, Pleite, Armut & Insolvent (Symbolbild)

Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Die Corona-Pandemie hat für Beschäftige in prekären Arbeitsverhältnissen besonders schwere Folgen. So fiel der Beschäftigungsrückgang bei Minijobbern, Leiharbeitern oder befristet Beschäftigten mehr als dreimal so hoch aus (minus 5,2 Prozent) wie bei Normalbeschäftigten (minus 1,6 Prozent), wie es aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht, über die die "Rheinische Post" in ihrer Montagausgabe berichtet.

Besonders hart trifft es demnach Minijobber, die ihren Job ohne Anspruch auf Sozialleistungen verloren, wie aus der Anfrage hervorgeht. Das gilt vor allem in jenen Branchen, die durch die Pandemie besonders gebeutelt sind. Im Gastgewerbe etwa betrug der Rückgang 27 Prozent. Befristet Beschäftigte oder Menschen in der Zeitarbeit hatten zwar Anspruch auf Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld.

Da in dieser Beschäftigtengruppe die Löhne aber besonders häufig niedrig sind, fallen die Ansprüche meist deutlich geringer aus als bei den regulär Beschäftigten. "Unternehmen schätzen die Flexibilität von Leiharbeit, Befristungen und Minijobs - die Zeche zahlen aber die Beschäftigten und die Allgemeinheit", sagte die Vizefraktionsvorsitzende der Linken, Susanne Ferschl. Das habe die Corona-Pandemie überdeutlich gezeigt. Sie forderte: "Unsichere und schlecht bezahlte Jobs, wie auch fehlende Ansprüche in der Sozialversicherung, müssen staatlich subventioniert werden." Trotzdem wolle die Bundesregierung prekäre Beschäftigungsverhältnisse nicht eindämmen. "Insbesondere Grüne und SPD begehen damit bei ihren Wählern Wortbruch", kritisierte Ferschl. Sie sprach von einem "arbeitsmarktpolitischen Irrlichtern der Ampel".

Gerade Minijobs müssten in die sozialen Sicherungssysteme einbezogen werden. Insgesamt arbeiteten im Jahr 2020 rund sieben Millionen Menschen in diesen sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Sie waren befristet tätig, in Teilzeit bis zu 20 Stunden pro Woche, als geringfügig Beschäftigte oder in Leiharbeit. Zum Vergleich: 26,4 Millionen Menschen waren in Normalarbeitsverhältnissen beschäftigt. Diese Zahlen gehen aus dem Mikrozensus 2020 hervor.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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