Lebensmittel-Bundesverband mit Appell gegen Hamsterkäufe
Archivmeldung vom 15.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts der Meldungen über Engpässe bei einzelnen Nahrungsmitteln wie Sonnenblumenöl und Mehl im Zuge des Ukraine-Krieges hat der "Handelsverband Lebensmittel" an die Deutschen appelliert, Hamsterkäufe zu unterlassen. "Wie bereits zu Beginn der Coronakrise" - als übermäßiges Einkaufen auf Vorrat die Lieferketten unter Druck gesetzt hatte - sollten sich die Kunden "untereinander solidarisch verhalten und Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einkaufen", sagte der Sprecher des Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), Christian Böttcher, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Auf
diese Größenordnung sind die Produktionsmengen und die Lieferlogistik
der gesamten Lebensmittelkette ausgerichtet." Noch lägen dem
Handelsverband keine Informationen über eine flächendeckende
Unterversorgung mit Sonnenblumenöl im deutschen Einzelhandel vor, sagte
der Sprecher. Allerdings sei die Ukraine gerade für Deutschland ein
wichtiger Rohstofflieferant für Sonnenblumenöl: "Das Land steht für 51
Prozent der auf dem Weltmarkt zur Verfügung stehenden Menge und gehört
für Deutschland zu den wichtigsten Importländern", so Böttcher. "Wenn
durch den russischen Überfall auf die Ukraine ein so wichtiger
Rohstofflieferant ausfällt, kann das sicher nicht lange ohne
Auswirkungen auf die Märkte blieben."
Offen sei außerdem,
"inwiefern steigende Kosten auf den Vorstufen in Folge des
Russland-Ukraine-Krieges durch die Kette weitergegeben werden", so der
Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels. "Ökonomen gehen
allerdings davon aus, dass sich die allgemeine Teuerung bei
Nahrungsmitteln erst einmal fortsetzt", sagte Böttcher. Längerfristige
Prognosen seien aber wegen der Turbulenzen auf den Märkten derzeit nicht
möglich.
Quelle: dts Nachrichtenagentur