Schwere Vorwürfe gegen Betreiber der Zirkusshow "Afrika!Afrika!"

Mitarbeiter erheben schwere Vorwürfe gegen das Management der Zirkusshow "Afrika! Afrika!". Hinter den Kulissen soll es regelmäßig zu Unstimmigkeiten über Gagen und Versorgung der Artisten gekommen sein.

Initiator André Heller distanziert sich inzwischen von der Show. Weder Produzent und Tourneeveranstalter Matthias Hoffmann noch einige Künstler seien in der Lage, "mit der Ausnahmesituation eines internationalen Megaerfolges behutsam, klug und liebevoll umzugehen", sagte Heller in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern.

Das von den Betreibern als "erfolgreichste Show im deutschsprachigen Raum" gefeierte Spektakel wurde von André Heller und Matthias Hoffmann ins Leben gerufen und tourte bis zum vorübergehendem Aus im Juni mit Künstlern und Artisten aus Afrika seit dem Dezember 2005 durch mehrere Länder. Inzwischen vermeldete "Afrika!Afrika!" 3,5 Millionen Besucher. Wie der stern berichtet, sei bei den Krankenversicherungen der Mitarbeiter ständig "getrickst" worden, weil die Kostenübernahme nicht klar geregelt worden war. So berichtet der ehemalige Chefchoreograph Georges Momboye, einziger Afrikaner im früheren Führungsteam der Show, dass Künstler trotz Krankheit in die Manege gestiegen seien, "weil sie das Geld dringend für ihre Familien brauchten". Zudem ermittelt laut Magazin die für Schwarzarbeit zuständige Abteilung des Hauptzollamtes München wegen Veracht auf Scheinselbstständigkeit und möglicherweise hinterzogenen Sozialabgaben.

Produzent Matthias Hoffmann plant derzeit bereits eine neue Zirkus-Show. Statt Afrikanern will er nun Inder nach Deutschland holen. "Asia! Asia!" soll im Dezember Premiere feiern. André Heller wird für dieses Projekt jedoch nicht zur Verfügung stehen. Sein Bedürfnis nach Shows sei durch die Erfahrung mit "Afrika!Afrika!" für die kommenden Jahre "restlos gestillt".

Quelle: stern