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Energieverbrauch privater Haushalte für Wohnen im Jahr 2020 um 0,9 % gesunken

Archivmeldung vom 16.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /SB

Obwohl die Menschen in Deutschland im ersten Corona-Jahr 2020 pandemiebedingt mehr Zeit zu Hause verbrachten, haben die privaten Haushalte weniger Energie im Wohnbereich verbraucht als im Jahr 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, betrug der temperaturbereinigte Wohnenergieverbrauch 2020 insgesamt 715 Milliarden Kilowattstunden. Gegenüber dem Vorjahreswert von 722 Milliarden Kilowattstunden sank der Energieverbrauch der privaten Haushalte damit um 0,9 %. Dieser Rückgang ist alleine darauf zurückzuführen, dass die Haushalte weniger Energie fürs Heizen und die Warmwasserbereitung verbrauchten. In allen anderen Bereichen stieg der Energiebedarf.

Verringerter Verbrauch für Heizen und Warmwasser überwiegt Zuwachs in anderen Bereichen

Energie wird im Wohnbereich für verschiedene Zwecke eingesetzt. Der Großteil entfällt dabei mit gut 70 % auf das Heizen. Im Jahr 2020 verbrauchten die rund 40,5 Millionen privaten Haushalte in Deutschland temperaturbereinigt 503 Milliarden Kilowattstunden für die Erzeugung von Raumwärme. Das war 1,5 % weniger Energie als 2019 (510 Milliarden Kilowattstunden). Für die Warmwasserbereitung wurde knapp 15 % der Energie benötigt, dieser Bereich steht damit mengenmäßig an zweiter Stelle. Auch hier hat sich der Verbrauch der Haushalte im Jahr 2020 mit 105 Milliarden Kilowattstunden um 0,7 % gegenüber dem Vorjahr verringert (2019: 106 Milliarden Kilowattstunden).

Demgegenüber stieg im ersten Corona-Jahr der Wohnenergieverbrauch in allen weiteren Nutzungsbereichen gegenüber 2019 leicht an. So verzeichnete der Verbrauch für den sonstigen Betrieb von Elektrogeräten (zum Beispiel Computer, Fernseher oder Kühlschränke) einen Zuwachs von 1,3 % auf 57 Milliarden Kilowattstunden, was 8,0 % des Wohnenergieverbrauchs entsprach. Der Verbrauch für die sonstige Prozesswärme, also hauptsächlich für das Kochen eingesetzte Energie, stieg um 1,7 % auf 40 Milliarden Kilowattstunden oder 5,6 % des Energieverbrauchs. Für die Beleuchtung setzten die Haushalte 1,8 % mehr Energie ein. Das entsprach 10 Milliarden Kilowattstunden und 1,4 % des gesamten Energieverbrauchs der privaten Haushalte im Wohnbereich.

Wichtigster Energieträger Gas im zweiten Jahr in Folge leicht rückläufig

Gas ist der mit Abstand meistgenutzte Energieträger der privaten Haushalte. In den vergangenen 20 Jahren lag sein Anteil am temperaturbereinigten Energieverbrauch durchgängig bei über 38 %. Im Jahr 2018 erreichte der Anteil mit 41,7 % sein bisheriges Maximum. Seitdem sank er leicht auf 40,6 % im Jahr 2020. Ebenso verringerte sich der Anteil von Fernwärme am Gesamtenergieverbrauch 2020 auf 8,1 % (-0,2 Prozentpunkte gegenüber 2019). Dagegen zeigten die Energieträger Strom und Mineralöl einen Zuwachs. Ihr Anteil am Gesamtenergieverbrauch stieg 2020 auf 18,1 % und 17,5 % (+0,5 Prozentpunkte bzw. +0,3 Prozentpunkte gegenüber 2019). Der Anteil der Erneuerbaren Energien stagnierte auf dem bisherigen Höchstwert von 15,1 %.

Ein Haushalt verbrauchte 2020 durchschnittlich 17 644 Kilowattstunden Wohnenergie

Für die verschiedenen Anwendungsbereiche des Wohnens setzte im Jahr 2020 jeder Haushalt in Deutschland im Durchschnitt 17 644 Kilowattstunden Energie ein. Beim Zusammenleben mehrerer Personen entstehen dabei Synergieeffekte im Wohnenergieverbrauch. Dadurch haben kleinere Haushalte durchschnittlich einen höheren Pro-Kopf-Verbrauch als größere. Während Einpersonenhaushalte 11 785 Kilowattstunden benötigten, lag der Verbrauch von Zweipersonenhaushalten bei nur 9 340 Kilowattstunden pro Kopf, also bei etwa 20 % weniger Energie. Ein Haushalt mit drei oder mehr Personen setzte hingegen durchschnittlich 6 915 Kilowattstunden pro Kopf ein und damit etwa 40 % weniger als ein Einpersonenhaushalt.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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