Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im September 2023: +0,2 % zum Vormonat
Archivmeldung vom 06.11.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Mary SmithDer reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im September 2023 gegenüber August 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,2 % gestiegen. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang im 3. Quartal 2023 um 3,9 % niedriger als im 2. Quartal 2023. Der Auftragseingang ohne Großaufträge fiel im September 2023 um 2,2 % gegenüber dem Vormonat. Für August 2023 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg des Auftragseingangs gegenüber Juli 2023 von 1,9 % (vorläufiger Wert +3,9 %). Die ungewöhnlich hohe Revision im August 2023 ist auf fehlerhaft gemeldete Daten im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen zurückzuführen.
Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes sind im September 2023 stark gegenläufige Entwicklungen der Auftragseingänge zu erkennen. Der Anstieg ist zu einem Großteil auf die Entwicklung im Maschinenbau zurückzuführen (saison- und kalenderbereinigt +8,5 % zum Vormonat). Weiterhin beeinflussten Zuwächse bei der Herstellung von Metallerzeugnissen (+8,5 %) sowie der Metallerzeugung und -bearbeitung (+8,7 %) das Gesamtergebnis positiv.
Einen stark negativen Einfluss hatte hingegen der Rückgang der Auftragseingänge im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (-12,5 %). In diesem Bereich waren die Auftragseingänge im August 2023 zum Vormonat um 19,9 % gestiegen. Im September beeinflussten zudem Rückgänge in der Automobilindustrie (-2,5 %) und im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, etc.) (-9,7 %) das Gesamtergebnis negativ.
Sowohl im Bereich der Vorleistungsgüter (+0,9 %) als auch im Bereich der Investitionsgüter (+0,7 %) stieg der Auftragseingang im September 2023 gegenüber dem Vormonat. Bei den Konsumgütern ergab sich ein Rückgang um 8,4 %.
Die Auslandsaufträge erhöhten sich um 4,2 %. Dabei nahmen die Aufträge aus der Eurozone um 6,2 % und die Aufträge von außerhalb der Eurozone um 2,9 % zu. Die Inlandsaufträge fielen um 5,9 %.
Umsatz im September 2023 um 1,6 % niedriger als im Vormonat
Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im September 2023 saison- und kalenderbereinigt 1,6 % niedriger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2022 war der Umsatz kalenderbereinigt 2,3 % geringer. Für August 2023 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von 0,5 % gegenüber Juli 2023 (vorläufiger Wert +0,4 %). Auch hier waren die bereits erwähnten fehlerhaft gemeldeten Daten der Grund für die beträchtliche Revision.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Auftragseingänge und Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe werden in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei werden die Auftragseingänge nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben. Die Veränderungsraten basieren auf den preisbereinigten Indizes des Auftragseingangs- und Umsatzindexes im Verarbeitenden Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2015 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2015 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+.
Der Wirtschaftszweig "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen" (WZ 29) wird in dieser Pressemitteilung als "Automobilindustrie" bezeichnet.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)