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EKD-Synodenpräses fürchtet in Flüchtlingskrise Konflikte mit Evangelikalen

Archivmeldung vom 09.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Dennis Witte
Bild: Gerd Altmann/ Petr Kratochvil/Nemo / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/ Petr Kratochvil/Nemo / pixelio.de

Die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, erwartet in der Flüchtlingskrise Konflikte mit evangelikalen Christen. "Wir werden mit manchem eher evangelikal geprägten Christen darüber reden und notfalls streiten müssen, dass unser Glaube nicht dazu da ist, uns von den Muslimen abzugrenzen", sagte Schwaetzer der "Welt".

 Statt nach Trennendem müsse man gegenüber den Flüchtlingen nach dem Verbindenden suchen: "Mit den Flüchtlingen sind wir doch durch die Bibel verbunden, die voller Flüchtlingsgeschichten ist, in denen es um Heimatlosigkeit geht", sagte Schwaetzer und fügte hinzu: "In dieser Heimatlosigkeit müssen wir die Flüchtlinge annehmen."

Evangelische Christen müssten zeigen, dass für sie aus dem Neuen Testament "das doppelte Liebesgebot" folge, "die Liebe zu Gott und zu den Menschen". Die Präses der EKD-Synode, die von Sonntag bis Mittwoch in Bremen tagt, erwartet in der Flüchtlingskrise einen "Bedeutungszuwachs von Kirche und Diakonie".

Dies gelte wegen der kirchlichen Betreuungsleistungen, aber auch deshalb, weil die vielen Muslime nun "die Nähe der einen Religion zur anderen spüren" wollten. Hierauf müssten sich auch evangelische Schulen vorbereiten. Von einer Abschottung der Grenzen gegenüber Flüchtlingen hält Schwaetzer nichts. "Es ist eine pure Illusion zu glauben, dass wir die Flüchtlingskrise durch Grenzzäune fernhalten könnten", sagte sie.

Auch "das Versprechen, man könne die Menschen ohne Aufenthaltsrecht rasch abschieben", halte sie für "riskant". Dieses Versprechen, so Schwaetzer, werde "nicht so schnell einzulösen sein, und das befördert Frustration. Wir brauchen aber Zuversicht."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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