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Birthler-Behörde: Mindestens zehn Bundestagsabgeordnete waren Stasi-Zuträger

Archivmeldung vom 04.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Auslandsabteilung des DDR-Staatssicherheitsdienstes, HV A, verfügte im Bundestag der frühen siebziger Jahre offenbar über erheblich mehr Informanten als bisher bekannt. Das berichtet die ZEIT unter Berufung auf einen gerade veröffentlichten Forschungsbericht der Birthler-Behörde.

Die Studie der behördeneigenen "Forschungsgruppe Rosenholz" hat demnach die Registrierungen von insgesamt 49 Abgeordneten des 6. Deutschen Bundestages (1969-1972) als "IM A" gründlich recherchiert. Im Ergebnis liegt "bei mindestens zehn Abgeordneten die Schlussfolgerung nahe", dass sie nicht nur Kontaktpersonen waren oder unwissentlich abgeschöpft wurden, sondern "dass die HV A direkt mit ihnen Beziehungen unterhalten hat", heißt es in dem Bericht.

Der Forschungsbericht nennt im Abschnitt "Inoffizielle Mitarbeiter" unter anderem die Namen der SPD-Abgeordneten Hannsheinz Bauer ("IM Volk"), Heinrich Junker ("IM Bismark"), Willi Peiter ("IM Leder"), Dietrich Sperling ("IM Vogel") und Arthur Killat ("IM Kegel").

In ihrem bereits im April 2005 abgeschlossenen Manuskript hatte die "Forschungsgruppe Rosenholz" zudem die Aktenherausgabepraxis der eigenen Behörde kritisiert. Weil die Hürden für die Herausgabe von "Rosenholz"-Unterlagen extrem hoch gelegt habe, werde zu "etwa 5.000 bundesdeutschen IM" von der Behörde "keine Auskunft erteilt". Eine Aufarbeitung von Stasi-Verstrickungen im Westen sei "damit ausgeschlossen", zitiert die ZEIT aus dem Ursprungsmanuskript. In der nun veröffentlichten Fassung des Forschungsberichtes ist diese Passage getilgt.

Quelle: Oressemitteilung DIE ZEIT


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