DPhV-Vorsitzender plädiert nach erneutem Amoklauf für regelmäßiges verstärktes Sicherheitstraining an Schulen
Archivmeldung vom 18.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem Amoklauf eines Schülers in Ansbach hat der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dafür plädiert, nach dem Beispiel der Vereinigten Staaten auch an deutschen Schulen regelmäßige Sicherheitsübungen in Zusammenarbeit mit Polizeidienststellen durchzuführen, um das Verhalten und die Reaktionsmöglichkeiten im Falle von Amokläufen zu trainieren.
"An jeder einzelnen Schule in Deutschland werden jährlich mehrere Probealarmübungen für den Fall eines Schulhausbrandes durchgeführt, ein regelmäßiges Sicherheitstraining für den Fall eines Amoklaufs, bei dem sich unter Umständen die Schüler in den Klassenzimmern verbarrikadieren müssen und nicht nach draußen laufen sollen, gibt es aber nur in Ausnahmefällen. Bislang herrschte in den Behörden die Ansicht vor, man solle durch solche Amoklaufsimulationen die Schulen nicht verunsichern. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit von Amokläufen müssen wir wohl leider umdenken!", sagte der Verbandschef.
Gleichzeitig trat Meidinger erneut dafür ein, in unserer Gesellschaft und an den Schulen eine umfassende 'Kultur des aufeinander Schauens und aufeinander Hörens' zu entwickeln. Er betonte: "Nur wenn jeder Einzelne sich für seine Mitmenschen stärker interessiert und eventuelle Warnzeichen wahrnimmt und weitergibt, werden wir auch bei der Gewaltprävention größere Fortschritte machen. Es ist erschreckend, dass oft selbst Eltern nicht rechtzeitig erkennen, wenn ihre Kinder sich langsam völlig von der Realität verabschieden, in Scheinwelten abdriften und gegen ihre Umwelt unvorstellbare Hassgefühle entwickeln."
Quelle: DPhV - Deutscher Philologenverband