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Studie: Deutsche Familien ziehen verstärkt ins Umland

Archivmeldung vom 13.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Leben auf dem Land und im Dorf: Einfach lebenswerter als in einem Stadt-Moloch (Symbolbild)
Leben auf dem Land und im Dorf: Einfach lebenswerter als in einem Stadt-Moloch (Symbolbild)

Bild: birgitta hohenester / pixelio.de

Steigende Wohnkosten in den größeren Städten sorgen für eine stärkere Abwanderung von Familien in die Randgebiete. "Familien bevorzugen zunehmend das Umland der Großstädte", heißt es in der Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), über welche die "Welt" berichtet.

Vor allem deutsche Staatsangehörige würden demnach der Stadt den Rücken kehren. "Bereits seit 2014 ziehen im Saldo mehr Inländer aus den Großstädten heraus - Tendenz steigend." Das IW untersuchte demografische Daten das Statistischen Bundesamts von 2012 bis 2017 und unterschied dabei die Wanderungsbewegungen von Ausländern und Deutschen, sowohl aus dem Ausland in die Städte als auch die jeweilige Binnenwanderung. Demzufolge verzeichneten zuletzt 61 von 71 analysierten kreisfreien Großstädten mehr Zuwanderung als Abwanderung. Nur in zehn Städten war der sogenannte Wanderungssaldo negativ, darunter beispielsweise Braunschweig und Trier.

Die Zahl ändere sich deutlich, wenn man nur die Wanderungsbewegung deutscher Staatsangehöriger in der Region betrachte: "Beschränkt man sich auf die Binnenwanderung der Bevölkerung mit deutscher Staatsbürgerschaft, dann verzeichnen 2017 nur noch 14 kreisfreie Großstädte ein positives Binnenwanderungssaldo", heißt es der Zeitung zufolge in der IW-Untersuchung. Der Zuzug in die Städte werde demnach zunehmend von jungen Singles, Zuwanderern aus dem Ausland und auch von Asylbewerbern bestimmt. Von 2012 bis 2017 seien per Saldo und im Mittel jedes Jahr 619.000 neue Einwohner nach Deutschland gekommen, 43 Prozent davon in die Großstädte. Von den Zuzüglern waren laut IW 20 Prozent Asylsuchende.

"Dies hat auch Auswirkungen auf die Wohnungsmärkte, auch wenn Migranten einen deutlich geringen Wohnkonsum aufweisen, da sie in der Regel in größeren Haushalten wohnen", heißt es. Der Flächenverbrauch pro Kopf sei bei nicht deutschen Haushalten teils deutlich geringer. "In den nächsten Jahren werden sich immer mehr Personen nach Alternativen im Umland der beliebten Metropolen umschauen", erwartet Ralph Henger, Ökonom und Immobilienmarktexperte beim IW laut Bericht der "Welt". Viele seien nicht mehr bereit, den immer steigenden Preisaufschlag für das Leben in der Stadt zu bezahlen. Hiervon seien alle Wohnungssuchenden betroffen - vor allem aber Familien, die größere Wohnungen suchen. "Wir erwarten ein zyklisches Verhalten dahingehend, dass der suburbane und auch ländliche Raum für Unternehmen als auch für private Haushalte wieder attraktiver wird."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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