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Sollen Lehrer bespitzelt werden?

Archivmeldung vom 23.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rike / pixelio.de
Bild: Rike / pixelio.de

Lehrern, die das aktuelle Geschehen in der Türkei kritisch besprechen oder die Armenien-Resolution behandeln, droht die Aufnahme in eine Schwarze Liste. Das befürchtet jedenfalls die Gewerkschaft GEW, die nach eigenen Angaben Hinweise hat, dass Schüler Lehrer mit türkeikritischen Äußerungen fotografieren und ans nächste Konsulat melden sollen. Wäre dieser Verdacht im Zusammenhang mit einem anderen Land aufgekommen - man hätte ihn als absurd und Fake News abgetan.

Doch Recep Tayyip Erdogans Verhalten in den vergangenen Monaten lässt leider nichts mehr unmöglich erscheinen. Wer 100.000 Lehrer, Richter, Staatsanwälte, Wissenschaftler und Journalisten mit oft dubiosen Vorwürfen einsperrt, wer Imame in Deutschland Landsleute bespitzeln lässt - dem traut man auch zu, dass er unliebsame Deutsche ins Visier nimmt.

Dass die Generalkonsulate dem NRW-Schulministerium jetzt wahrheitsgemäß Auskunft geben, muss man anzweifeln. Aufklären ließe sich die Affäre wohl nur, wenn mehr Teilnehmer der Konsulatstreffen den Mut hätten, zu reden.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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