GdP-Chef Oliver Malchow: "Die Terrorbedrohung ist nicht abstrakt, sondern real"
Archivmeldung vom 22.12.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOliver Malchow, Chef der Gewerkschaft der Polizei, betont, dass die Terrorgefahr in Deutschland sehr real sei. Der Begriff der "abstrakten Bedrohung" sei nur gewählt worden, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen. Es ist sich sicher: "Der Spuk ist noch nicht vorbei."
Die Gefahr von Terroranschlägen in Deutschland ist nicht abstrakt, sondern ganz konkret - und das schon seit dem ersten Anschlag in Paris. Das sagt Oliver Malchow, der Chef der Polizeigewerkschaft, im Gespräch mit den Kieler Nachrichten. "Wir wissen nur nicht, an welcher Stelle, mit welchen Mitteln und durch wen. Die Taten in Paris oder Brüssel hätten genauso gut in Aachen, Hannover oder Kiel stattfinden können."
Malchow mahnt mehr Ehrlichkeit an: "Worin liegen die Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland im internationalen Kampf gegen den Islamismus?", fragt er, "es gibt keinen. Also war und ist es von Anfang an eine konkrete Gefährdung. Die Anschläge in Würzburg und Ansbach waren nicht abstrakt, das war sehr real."
Malchow ist überzeugt, der "Begriff der abstrakten Gefahr" sei bewusst gewählt worden, um die Bevölkerung nicht in Verunsicherung versetzen zu wollen. Der Polizeigewerkschafter: "Als Polizist kenne ich nur den Unterschied zwischen einer abstrakten und einer konkreten Gefahrenlage und deswegen stört mich diese Formulierung auch so. Fakt ist: Die Polizei tut ihr Bestes, aber es gibt keine hundertprozentige Sicherheit
Quelle: Kieler Nachrichten (ots)