Lebensmittelpreise bei Penny: Wirtschaftsexpertin aus Sachsen-Anhalt vermutet PR-Trick
Archivmeldung vom 01.08.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Mary SmithHinter den zeitweisen Preiserhöhungen des Discounters Penny vermutet eine Wissenschaftlerin aus Sachsen-Anhalt einen PR-Coup. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle in ihrer Dienstagsausgabe. Penny hebt seit Montag eine Woche lang die Preise für ausgewählte Produkte an, bei denen die bei der Produktion verursachten Kosten für die Umwelt einberechnet wurden. "Das ist im Zweifel ein psychologischer Trick", sagte Doreén Pick, Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Merseburg (Saalekreis), der MZ.
Penny will damit nach eigener Aussage auf die "wahren" Kosten der Artikel aufmerksam machen, indem der Discounter ihre Umweltauswirkungen einbezieht. Wirtschaftsexpertin Pick vermutet hingegen, dass sich einige Kunden durch den Preissturz in der kommenden Woche "beschenkt" fühlen. Die Aktion lenke so von den gestiegenen Preisen für Lebensmittel seit Beginn des Krieges in der Ukraine ab. Denn obwohl die Kosten für Strom und Gas inzwischen wieder gesunken sind, verharrten die Preise für Milch, Käse und Co. in den Supermärkten auf einem hohen Niveau, sagte Pick. "Die Aktion könnte genutzt werden, um die Preise danach weiter zu erhöhen - oder zumindest nicht wieder zu reduzieren", glaubt die Professorin. Sie hält die Preiserhöhungen jedoch für riskant. "Das könnte sich auf das Image negativ auswirken", so Pick.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)