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Chancen auf Wohnheimplatz so schlecht wie nie

Archivmeldung vom 15.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: shop.robertkneschke.de / pixelio.de
Bild: shop.robertkneschke.de / pixelio.de

Die Chancen für Studenten, einen Wohnheimplatz zu bekommen, sind so schlecht wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Seit dem Jahr 2005 nahm die Zahl der Studenten um 45 Prozent zu, die Zahl der öffentlich geförderten Wohnheimplätze stieg nur um 8,5 Prozent, berichten die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Montagsausgaben unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen.

Die Unterbringungsquote liegt nur noch bei 9,6 Prozent, 1991 waren es noch fast 15 Prozent. "Das Allzeittief bei den Wohnheimplätzen muss der Bundesregierung ein Weckruf sein", sagte Kai Gehring, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen, den Zeitungen. "Eine Wohnheim-Offensive gemeinsam mit den Ländern ist die richtige Antwort auf lange Wartezeiten auf einen Wohnheimplatz", sagte er. "Andernfalls drohen zu Semesterbeginn weiter Zelt- und Matratzenlager auf dem Campus." Gleichzeitig macht der Anstieg der Mieten auch vor den öffentlich geförderten Wohnheimen nicht halt.

Zwischen 2010 und Ende 2017 stiegen die Preise dort um mehr als 18 Prozent, wie sich aus der Antwort der Bundesregierung ergibt. Die Monatsmiete in den Wohnanlagen der Studentenwerke belief sich demnach Ende 2017 auf durchschnittlich rund 246 Euro. Damit ist das Leben im öffentlich geförderten Wohnheim allerdings noch immer die preisgünstigste Unterbringung für Studierende – es sei denn, sie leben noch bei den Eltern. Der baupolitische Sprecher der Grünen, Chris Kühn, sagte, angesichts der gestiegenen Mieten in vielen Städten bleibe den Studenten immer weniger Geld zum Leben übrig. "Möblierte Wohnungen und Zimmer gehören zu den vielen unsinnigen Ausnahmen in der löchrigen Mietpreisbremse dieser Bundesregierung", sagte er. Die Schlupflöcher müssten weg, so Kühn – "auch und gerade in unseren Universitäts- und Hochschulstädten".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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