Rechtsextreme Straftaten 2024 auf neuem Rekordstand
Die Zahl der rechtsextremen Straftaten hat in Deutschland im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Gruppe im Deutschen Bundestag hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
Demnach verzeichnete die Polizei bundesweit allein bis zum 30. November
2024 33.963 Delikte im Bereich "politisch motivierte Kriminalität -
rechts". Die abschließende Zahl in der voraussichtlich im Mai
vorgestellten BKA-Statistik dürfte wegen im Dezember begangener
Straftaten und verspäteter Nachmeldungen noch um einiges höher sein.
Im
Jahr 2023 verzeichnete das Bundeskriminalamt in seiner Statistik
insgesamt 28.945 rechtsmotivierte politische Straftaten. 2024 ist die
Zahl der Straftaten demnach um mindestens 17,34 Prozent angestiegen. Von
den fast 34.000 registrierten Straftaten waren 1.136 Gewaltdelikte - im
gesamten Jahr 2023 waren es 1.270. Den größten Anteil der Straftaten
machten 2024 Propagandadelikte (21.311) und Volksverhetzungen (5.097)
aus, die Polizei verzeichnete außerdem 1.942 Sachbeschädigungen.
Die
Linken-Bundestagsabgeordnete Martina Renner sprach von einer
alarmierenden Entwicklung. "Die Zahlen steigen in den vergangenen Jahren
kontinuierlich um 20 bis 25 Prozent. Durchgreifende Maßnahmen der
Innenpolitik, diese gefährliche Entwicklung zu stoppen, sind nicht in
Sicht", sagte Renner dem RND. Die Mehrzahl der Gewalttäter seien
Erwachsene, allerdings sei der Anteil der jugendlichen Gewalttäter
zuletzt angestiegen. "Wenn wir uns nicht an mehr als 3.000 Straftaten
von Neonazis pro Monat gewöhnen wollen, müssen grundsätzliche
Konsequenzen gezogen werden."
Renner verwies dabei auch auf die
AfD: "Der Zusammenhang zwischen dem Aufstieg der rechtsextremen AfD und
der wachsenden rechten Gewalt ist erwiesen. Der Bundestag kann mit dem
Antrag auf Prüfung der Verfassungswidrigkeit der AfD in Karlsruhe der
wichtigsten Organisation der extremen Rechten ihre Funktion auch für die
gewaltbereite Szene entziehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur