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Umfrage: Mehrheit sieht Mauerfall positiv

Archivmeldung vom 06.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
"Wutbürger": Menschenmengen auf der Berliner Mauer Ende 1989 nach dem historischen Mauerfall (Symbolbild)
"Wutbürger": Menschenmengen auf der Berliner Mauer Ende 1989 nach dem historischen Mauerfall (Symbolbild)

Foto: Lear 21
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

30 Jahre nach dem Mauerfall bewertet die Mehrheit der Deutschen das Ereignis positiv. 61 Prozent der Bevölkerung halten den Fall der Mauer für einen Glücksfall für Deutschland, so eine Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov. Dafür wurden zwischen dem 1. und 9. Oktober 2.098 Personen ab 18 Jahren befragt.

43 Prozent der Deutschen glauben demnach, dass die Wiedervereinigung diesem Land Vorteile gebracht habe, 19 Prozent sehen Nachteile. 60 Prozent sind der Meinung, die Wiedervereinigung hätte der ehemaligen DDR Vorteile gebracht. 29 Prozent vertreten die Ansicht, die alten Bundesländer hätten von der Wiedervereinigung profitiert. Ost- und Westdeutsche weisen dabei jeweils dem Landesteil größere Vorteile durch den Mauerfall zu, in dem sie nicht leben. So erkennen knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Westdeutschen Vorteile für die neuen Bundesländer.

Nur 47 Prozent der Ostdeutschen sehen Vorteile für Ostdeutschland. Dass der Westen profitiert hat, finden knapp weniger als die Hälfte (46 Prozent) der Ostdeutschen, wohingegen nur 25 Prozent der Westdeutschen dieser Meinung sind. Fragt man die Ostdeutschen, ob es ihnen zu DDR-Zeiten besser ging als heute, bejaht dies knapp weniger als ein Drittel (28 Prozent). Auch findet knapp die Hälfte (47 Prozent) der in Ostdeutschland Lebenden, dass der Westen die osteuropäischen Länder nach der Wiedervereinigung stark ausgebeutet habe.

46 Prozent der Westdeutschen sind hingegen der Ansicht, dass die osteuropäischen Länder die Hilfsbereitschaft des Westens nach 1989 ausgenutzt hätten. Lediglich 43 Prozent der Westdeutschen und 35 Prozent der Ostdeutschen finden, dass Deutschland seit der Wiedervereinigung zu einer Nation zusammengewachsen ist. Gleichermaßen sieht man das Trennende stärker als das Gemeinsame: Während 27 Prozent der Deutschen der Ansicht sind, dass die Unterschiede zwischen West und Ost überwiegen, sehen nur 18 Prozent die Gemeinsamkeiten im Vordergrund. Der Großteil von 41 Prozent sieht jedoch Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Waage.

Alte Ost-West-Klischees bestehen weiterhin: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Westdeutschen ist der Ansicht, Ostdeutsche würden nach wie vor mehr jammern als Westdeutsche. Umgekehrt vertreten 68 Prozent der Ostdeutschen die Meinung, Westdeutsche täten immer noch so, als wüssten sie alles besser. Insgesamt steht das Selbstbild der Deutschen allerdings stärker im Zeichen der Wiedervereinigung, sehen sich doch immerhin 49 Prozent aller Deutschen als gesamtdeutsch. Allerdings wahrt ein nach wie vor großer Teil der Ostdeutschen eine ostdeutsche Identität (41 Prozent), 43 Prozent von ihnen sehen sich als gesamtdeutsch. Bei den Westdeutschen überwiegt das gesamtdeutsche Selbstbild (51 Prozent), verglichen mit 39 Prozent, die sich als Westdeutsche sehen.

Der Sozialismus in der DDR war eine gute Idee war, die nur schlecht umgesetzt wurde – dieser Aussage stimmen 57 Prozent der Ostdeutschen, aber nur 31 Prozent der Westdeutschen zu. In einem Punkt sind sich die Befragten aber besonders einig: Die Mauer darf nicht wiedererrichtet werden. Nur eine Minderheit von 13 Prozent wünscht sie sich zurück. Einig ist man sich auch darüber, dass es nun an der Zeit wäre, den Solidaritätszuschlag abzuschaffen – 79 Prozent der Deutschen stimmen dieser Aussage zu. Fragt man die Deutschen, wer oder was den größten Anteil an der Wiedervereinigung hatte, fällt die Wahl mit 43 Prozent klar auf Michail Gorbatschow.

Deutlich dahinter folgen Helmut Kohl (27 Prozent), die Montagsdemonstrationen in Leipzig (23 Prozent), die Bürgerrechtsbewegung in Ostdeutschland (22 Prozent) und die Öffnung des Eisernen Vorhangs in Polen und Ungarn (22 Prozent). 88 Prozent der Deutschen ordnen die Ereignisse rund um den Mauerfall korrekt dem Jahr 1989 zu. Sogar bei Personen unter 30 Jahren, die erst nach dem Mauerfall zur Welt gekommen sind, ist die Zuordnungsquote mit 80 Prozent sehr hoch. Weiterhin geben 75 Prozent an, den Mauerfall einer anderen Perso n gut erklären zu können. Besonders gut schätzen Befragte zwischen 50 und 69 Jahren und Personen mit Universitätsabschluss ihr Wissen ein. Unsere österreichischen Nachbarn ordnen den Fall des Eisernen Vorhangs, die Ostöffnung und den Fall der Mauer nicht ganz so klar dem Jahr 1989 zu, nur 80 Prozent liegen mit der Jahreszahl richtig - so eine Umfrage von Integral für Österreich.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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