Auf Anfrage dieser Redaktion teilt das deutsche Einsatzführungskommando in Potsdam mit, es nehme zu KSK-Angelegenheiten grundsätzlich nicht Stellung. Ein ausdrückliches Dementi erfolgte nicht. Vor kurzem hatte der Berliner Verteidigungsminister ohne erkennbaren Anlass erklärt, die deutsche Öffentlichkeit müsse sich auf tote Soldaten bei weltweiten Kampfeinsätzen vorbereiten. In Afghanistan nimmt der organisierte Widerstand gegen die ausländischen Besatzungstruppen, darunter Bundeswehreinheiten, stark zu.
Während die US-amerikanische Öffentlichkeit über den Blutzoll ihrer Besatzungstruppen annähernd informiert wird, unterliegen die deutschen KSK-Aktivitäten absoluter Geheimhaltung.
Deutsche Geheimdienstkreise nennen eine Zahl von bis zu zwölf KSK-Toten, die Opfer der bisherigen Einsätze wurden. Eine Quelle, die anonym bleiben möchte, räumt ein, dass es sich bei dieser Opferzahl um unverifizierte Angaben handelt; ihre Glaubwürdigkeit nimmt angesichts der jüngsten US-Verluste zu.
Den Besatzungsmächten droht die Kontrolle über die Situation in Afghanistan offenbar zunehmend zu entgleiten. Während der militärische Widerstand gegen die ausländischen Truppen wächst, häufen sich Berichte über steigende "Unzufriedenheit" in der afghanischen Bevölkerung.
Zu den Sterotypen der deutschen Außenpolitik gehört es, die Beteiligung an blutigen Gewaltaktionen wie in Afghanistan als friedenserhaltend zu beschönigen, sobald sie von den Vereinten Nationen legitimiert werden.
1) Geheimer Auftrag für die Deutschen; Der Spiegel, 23. Mai 2005
2) Commando Saved in Afghanistan; New York Times 04.07.2005
3) s. dazu
Pulverfass 4) Afghanistan: Zerbrechlicher Fortschritt; FES-Analyse Mai 2005
5) Afghan minister says al-Qaida regroups; China Daily 18.06.2005
6) Afghanistan: Zerbrechlicher Fortschritt; FES-Analyse Mai 2005
7) s. dazu
Streitmacht