Das neue Wir-Gefühl - Warum Engagement glücklich macht
Archivmeldung vom 21.08.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlMan kann ja doch nichts ändern an den Zuständen - diese resignative Grundhaltung scheint heute zunehmend einer Aufbruchstimmung zu weichen. Wie die Zeitschrift VITAL in ihrer neuesten Ausgabe (9/2007, EVT: 22. August) berichtet, gibt es derzeit einen neuen Trend zum bürgerschaftlichen Engagement - dem sogenannten Community Organizing.
Bei dem in den USA schon lange erfolgreichen Prinzip vernetzen sich die Menschen eines Stadtteils oder einer Gemeinde, um effektiv Einfluss auf öffentliche Probleme zu nehmen.
Wie erfolgreich so etwas sein kann, zeigt das Beispiel Berlin-Schöneweide, wo eine Bürgerinitiative dafür sorgte, dass der brachliegende Stadtteil durch eine Fachhochschule neu belebt wurde. Auch in Karlshorst oder in dem niedersächsischen Dorf Schnackenburg kümmern sich Bürgerinitiativen um Probleme des Gemeinwesens - sei es die Begrünung öffentlicher Bereiche, die Schaffung von Freizeitangeboten für Jugendliche oder die Neugestaltung ramponierter Spielplätze. Der Erfolg solcher Projekte beruht nicht zuletzt darauf, dass man Institutionen und Verwaltungen mit ins Boot holt.
"Die Menschen haben wieder ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass der öffentliche Raum ihnen gehört", sagt der Berliner Soziologe Heinz Bode. Statt sich in der Opfer-Rolle zu sehen, suchen viele nun im Zusammenschluss mit anderen die Erfahrung, dass sie gar nicht so ohnmächtig sind. Der psychologische Effekt auf die Aktiven ist überaus positiv. "Die eigene Kompetenz wird erweitert, das Selbstbewusstsein gestärkt", erläutert die Psychologin Dr. Angelika Faas. "Sie identifizieren sich mehr mit ihrem Umfeld, was das Unbehagen einer unsicheren Welt gegenüber reduzieren kann." Angenehmer Nebeneffekt: Man hat mehr Kontakt mit der Nachbarschaft, außerdem wird die Achtsamkeit für Umgebung und Mitmenschen gefördert.
Quelle: Pressemitteilung VITAL