Polizei Köln warnt vor "falschen Polizeibeamten" - 40 Anrufe seit dem gestrigen Nachmittag
Archivmeldung vom 13.10.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttNach einer Vielzahl von Anrufen durch "falsche Polizeibeamte" warnt die Polizei Köln nochmals eindringlich vor Trickbetrügern. Seit dem gestrigen Nachmittag (12. Oktober) haben Unbekannte abermals gezielt Seniorinnen und Senioren in Köln und vereinzelt auch in Leverkusen fernmündlich kontaktiert und sich als Polizisten ausgegeben.
Fast 40 Anrufe wurden der Polizei Köln bis in den späten Abendstunden gemeldet. Erfahrungsgemäß ist auch am Sonntagabend wieder mit derartigen Anrufen zu rechnen. Auch in diesen Fällen war die Vorgehensweise der Täter unterschiedlich: Dabei bitten die Anrufer, bei der Festnahme von Straftätern mitzuwirken oder sie geben vor, bei festgenommenen Einbrechern Hinweise auf die Angerufenen gefunden zu haben. In Einzelfällen kann auch das angebliche Vorliegen eines Haftbefehls in der Türkei und dessen Abwendung durch Überweisung eines Geldbetrages als Grund vorgeschoben werden.
Ziel der Betrüger ist es, durch Geldübergabe oder Geldüberweisungen an hohe Geldbeträge oder Wertgegenstände ihrer Opfer zu gelangen. Im Verlauf des Telefonats fragen die "falschen Polizisten" nach Aufbewahrungsorten von Wertgegenständen in den Wohnungen der Angerufenen und bieten Hilfe an, um diese Wertsachen gegen Diebstahl zu schützen. Dies kann im Einzelfall bis zur Übergabe der Wertgegenstände an später erscheinende angebliche Kriminalbeamte gehen.
Eine spezielle Computersoftware ermöglicht den Betrügern, während des Anrufs eine falsche Telefonnummer zu übertragen. So wurde im Telefondisplay der Angerufenen teilweise die Ziffernfolge "110" (Polizeinotruf), "229-0" (Vermittlung der Polizei Köln) oder "0611" (Vorwahl der Stadt Wiesbaden, Sitz des Bundeskriminalamts) angezeigt. Die Rufnummern der Senioren haben die Täter zumeist aus dem Telefonbuch.
Damit "falsche Polizisten" keine Chance haben, stellt die Polizei Köln klar:
- Wachsamkeit ist auch am Telefon besonders wichtig. Die Polizei fragt am Telefon nicht nach Wertgegenständen in der Wohnung und bietet auch niemals deren Abholung und Aufbewahrung an.
- In dringenden Fällen sucht die Polizei Köln immer den direkten und persönlichen Kontakt mit den Betroffenen. Auch in diesen Fällen sollten die älteren Menschen sich immer vergewissern, dass es sich um einen echten Polizisten handelt. Sollte der vorgezeigte Dienstausweis die Zweifel an der Echtheit des Beamten nicht ausräumen, hilft ein Anruf bei der Polizei.
- Bei Verdacht auf einen Trickbetrüger wählen Sie immer über den Ziffernblock des Telefons den Polizeinotruf "110" und benutzen nicht die Wahlwiederholungsfunktion. - Bei Anrufen der Polizei erscheint nie die Rufnummer 0221-110 im Display.
Das Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz der Polizei Köln gibt unter der Telefonnummer 0221 229-2299 spezielle Verhaltenstipps für Senioren. (lf)
Quelle: Polizei Köln (ots)