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Sterben für einen Hamburger

Archivmeldung vom 09.08.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke
»America Supports You – Amerika unterstützt Euch«
»America Supports You – Amerika unterstützt Euch«

Pentagon zeichnete McDonald’s für Irak-Unterstützung aus. www.kalaschnikow.net, berichtet

Das Verteidigungsministerium in Washington hat den Fastfood-Konzern McDonald’s geehrt – für seine übergroße (»super-sized«) Unterstützung der US-Armee. In einer besonderen Zeremonie überreichte US-Vizeverteidigungsminister Gordon England in dieser Woche Firmenchef Michael Roberts den »Orden für herausragenden öffentlichen Einsatz«. Der Pentagonzweite pries insbesondere die »ungeheure Hilfe« des Hamburger-Konzerns für die US-Truppen. Roberts habe nicht nur für sein eigenes Unternehmen diesbezüglich die Marschrichtung vorgegeben, sondern ganz »Corporate America«. In der Tat hatte sich McDonald’s als einer der ersten Großsponsoren für das im März vom Pentagon gegründete Programm »America Supports You – Amerika unterstützt Euch« engagiert, und damit für die US-Besatzungstruppen im Irak selbst. Dabei hatte der Flachbulettenbräter neben großzügigen Spenden auch zu Krüppel geschossenen US-Soldaten »die Möglichkeit angeboten, Karriere zu machen«. Allerdings ist die Kampagne weniger eine Hilfe für US-Soldaten. Sie dient hauptsächlich der Rechtfertigung und Verherrlichung des Irak-Kriegs als humanitäre und demokratische Aufgabe.

Auch im Irak selbst ist McDonald’s längst etabliert. Bereits bei der ersten Investoren-Konferenz im Oktober 2003 in London, vom Wirtschaftsmagazin The Economist als »kapitalistischer Traum« angekündigt, hatte der US-Konzern eine führende Rolle gespielt.

Daß die enge Verbindung des weltweit 30000 Restaurants betreibenden Unternehmens mit dem US-Militär nichts Ungewöhnliches ist, hatte bereits Pulitzer-Preisträger Thomas Friedman vier Tage vor der Bombardierung Jugoslawiens in der New York Times deutlich gemacht. Über das Zusammenspiel zwischen neoliberaler Globalisierung und US-Imperialismus schrieb er im März 1999: »Die unsichtbare Hand des Marktes wird niemals ohne seine Faust funktionieren – McDonald’s kann ohne McDonnell Douglas, den Erbauer der F-15, nicht florieren.«

»Ich könnte sterben für einen Hamburger« hat für US-Soldaten im Irak durchaus eine wortwörtliche Bedeutung bekommen.

Quelle: http://www.kalaschnikow.net/de/index.php?id=973&rubrik=1

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