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Schutz der Mädchen vor genitaler Verstümmelung: TARGET Rüdiger Nehberg startet Aufklärungskampagne in Guinea-Bissau

Archivmeldung vom 09.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Mädchen in Guinea-Bissau Bild: TARGET Rüdiger Nehberg Fotograf: TARGET Rüdiger Nehberg
Mädchen in Guinea-Bissau Bild: TARGET Rüdiger Nehberg Fotograf: TARGET Rüdiger Nehberg

Zum Start der neuen Aufklärungskampagne von TARGET-Rüdiger Nehberg fand Imam Aladje Seco am 6. Februar, dem Internationalen Tag gegen Weibliche Genitalverstümmelung, in einer Radiosendung in Guinea-Bissau klare Worte: "Das Fanado (kreol: Weibliche Genitalverstümmelung) hat keinen Platz in der muslimischen Religion und muss aufgegeben werden, weil es den Mädchen und Frauen großen gesundheitlichen Schaden zufügt."

Imam Seco ist einer der Imame, die mit den Teams von TARGET e. V. diese Botschaft in die Dörfer des westafrikanischen Landes bringen. Von Dorf zu Dorf, von Imam zu Imam, von Hütte zu Hütte. Er wird lokale Multiplikatoren schulen und sie in der Argumentation für die Aufgabe dieser jahrtausendealten Tradition der Mädchenbeschneidung von religiöser Seite stärken.

TARGET-Gründerin Annette Nehberg: "Wenn FGM in den Ursprungsländern als Sünde erkannt wird und aufhört, wird es in der ganzen Welt beendet, auch in Deutschland. Denn Flüchtlinge und Migranten aus den traditionell betroffenen Länder wie Äthiopien, Sudan oder Eritrea orientieren sich an den Familien zuhause." Unsere Idee war von Anfang an, mit der Kraft der Religion, des Islam, die Mädchen zu schützen. Denn die Verstümmelung wird fälschlicherweise mit Heiligen Schriften begründet. Diesen Irrtum gilt es aufzuheben, zu erklären, dass die Verstümmelung eben keine religiöse Pflicht ist. Im Gegenteil: Der Islam schützt seine Mädchen vor solch lebenslangem Leid."

Schwerpunkt von TARGETs neuer Aufklärungskampagne in Guinea-Bissau ist die Schulung und Begleitung von engagierten Muliplikatorinnen und Multiplikatoren. Jugendliche, Frauen, Dorfchefs und Imame haben sich aufgrund des bisherigen Wirkens von TARGET e. V. vor Ort gemeldet, um mit eigenen Veranstaltungen die Menschen in ihren Dörfern und Nachbargemeinden zur Beendigung des Fanado zu motivieren. Diese ständig präsente Intervention erreicht die Bewohner direkt und infiltriert die Botschaft in den Alltag.

TARGET e. V. Rüdiger Nehberg ist die von Annette und Rüdiger Nehberg im Jahr 2000 gegründete Menschenrechtsorganisation. Sie setzt sich für ein Ende der Weiblichen Genitalverstümmelung ein - in enger Partnerschaft mit höchsten Gelehrten des Islam. TARGET e. V. konnte 2006 mit dem ägyptischen Fatwa-Amt Dar al Ifta und unter der Schirmherrschaft des Muftis von Ägypten eine als historisch bezeichneten internationale Gelehrten-Konferenz in der Al-Azhar zu Kairo einberufen. Höchste Geistliche des Islam waren zusammen gekommen, um über die Begründung der Genitalverstümmelung seitens des Islam zu diskutieren. Der bahnbrechende Beschluss: Weibliche Genitalverstümmelung verstößt gegen höchste Werte des Islam und muss beendet werden. 2009 verfasste auf Ersuchen von Annette und Rüdiger Nehberg der als Sprachrohr Afrikas betitelte Sheikh Yussuf Al Qaradawi eine Fatwa, in der er Weibliche Genitalverstümmelung als Werk des Teufels bezeichnet. TARGET e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Fatwas weltweit zu verbreiten und Genitalverstümmelung zu beenden.

Quelle: TARGET Rüdiger Nehberg (ots)

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