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Ein Student, ein Mohr und Sarah Connor sind Sprachwahrer des Jahres

Archivmeldung vom 16.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Deutsche Sprachwelt
Deutsche Sprachwelt

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der genderkritische Student Sebastian Zidek von der Technischen Universität Berlin ist Sprachwahrer des Jahres 2015. Das hat die DEUTSCHE SPRACHWELT heute anläßlich der Leipziger Buchmesse bekanntgegeben. Auf den zweiten Platz kommt der schwarze Wirt Andrew Onuegbu aus Kiel, auf den dritten die Sängerin Sarah Connor.

Die Leser der Sprachzeitung ehrten Sebastian Zideks Einsatz gegen Genderdeutsch. Sie wählten den Studenten für Verkehrswesen mit rund einem Viertel der Stimmen (25,9 Prozent) auf den ersten Platz. Zidek hatte sich geweigert, Binnen-Is, Gender-Sterne oder Unterstriche (StudentInnen, Student*innen, Student_innen) zu verwenden. Als ihm daraufhin schlechtere Noten angedroht wurden, wandte er sich an die Kanzlei der TU, die ihm recht geben mußte.

An zweiter Stelle folgt mit 18,5 Prozent der Wirt und Koch Andrew Onuegbu, weil er sich nicht den Vorgaben politisch korrekter Sprache unterwirft. Der Nigerianer nennt gerade deswegen sein Gasthaus "Zum Mohrenkopf", weil er selbst schwarz ist. Er fände es auch schade, wenn der "Negerkuß" verschwände. Das Wort "Mohr" hält er für unbedenklich, sagte er der Schleswig-Holsteinischen Zeitung: "Ich bin Mohr. Ich stehe zu meiner schwarzen Hautfarbe."

Platz drei erringt mit 17,3 Prozent die Sängerin Sarah Connor, weil sie in ihren Liedern von Englisch auf Deutsch wechselte und so nach eigener Aussage "mehr Tiefe" erreichte. Der Erfolg ihres Albums "Muttersprache" bestätigt sie. Seit dem Jahr 2000 wählen die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT "Sprachwahrer des Jahres", um vorbildlichen Einsatz für die deutsche Sprache zu würdigen. Die Auszeichnung erhielten bisher beispielsweise Johannes Singhammer (2014), Frank Plasberg (2012), Loriot (2011), Papst Benedikt XVI. (2005) und Reiner Kunze (2002).

Quelle: Deutsche Sprachwelt (ots)

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