Hamburg: Festnahme nach versuchtem Kabeldiebstahl auf einem DB-Bauhofgelände
Archivmeldung vom 13.08.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttNach jetzigem Sachstand der Bundespolizeiinspektion Hamburg begaben sich zwei Personen am 12. August (nachts) auf das Bauhofgelände der Deutschen Bahn im Bereich Harburg und schnitten dort von gelagerten Kabeltrommeln Kupferdraht (Signalkabel) ab.
Eine Präsenzstreife der Bundespolizei befand sich am Zaun des Bauhofes und konnte zunächst verdächtige Geräusche hören; im weiteren Verlauf wurde eine Person auf dem Gelände erkannt. Umgehend wurden Einsatzkräfte der Bundespolizei und der Polizei Hamburg (PK 46) am Einsatzort zusammengezogen.
Nach entsprechender Aufstellung begab sich eine Diensthundeführerin der Bundespolizei mit ihrem Schutzhund (zgl. Sprengstoffspürhund) auf das Gelände zur Spurensuche. Der Diensthund konnte umgehend eine Fährte eines Beschuldigten aufnehmen. Im Bereich der Wasmerstraße konnte der Tatverdächtige bahnseitig vom Diensthund aufgespürt werden. Er befand sich an den Bahngleisen in einem Gebüsch.
Trotz mehrfacher Aufforderung zum Stehenbleiben ging der Beschuldigte mit einem Kabelschneider in der Hand auf die Bundespolizistin und den Diensthund zu. Aufgrund der bevorstehenden Angriffsgefahr schnappte der Diensthund einmal an den Arm des mutmaßlichen Täters.
Dieser ergriff daraufhin die Flucht entlang der Bahngleise und wurde anschließend durch den Diensthund gestellt. Der Beschuldigte leistete erhebliche Gegenwehr und wurde daraufhin in den Arm gebissen. Der Hund konnte den Tatverdächtigen anschließend zu Boden reißen. Polizeibeamte des PK 46 fesselten den Mann anschließend. Unter erheblichen Widerstandshandlungen wurde der serbische Staatsangehörige vorläufig festgenommen und zu einem Streifenwagen der Bundespolizei verbracht. Die Festnahme erfolgte am 12.08.2020 gegen 01.25 Uhr.
Der Tatverdächtige (m.41) erlitt u.a. Bissverletzungen an einem Arm und wurde unter bundespolizeilicher Begleitung in ein Krankenhaus verbracht. Nach ambulanter Behandlung wurde der Mann aus dem Krankenhaus entlassen und einem Bundespolizeirevier zugeführt. Nach erkennungsdienstlicher Behandlung wurde der polizeilich bekannte Mann der U-Haftanstalt zugeführt.
Gegen den serbischen Staatsangehörigen wurde ein Strafverfahren (Verdacht besonders schwerer Fall des Diebstahls) eingeleitet. Die weiteren Ermittlungen werden vom Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Hamburg geführt. Es wird auch geprüft, ob der Beschuldigte für weitere Kabeldiebstähle auf dem DB-Gelände verantwortlich ist. Bundespolizisten konnten umfangreiches Beweismaterial sicherstellen; u.a. auch einen genutzten PKW des Tatverdächtigen. Alle Gegenstände werden kriminaltechnisch untersucht.
Trotz intensiver Absuche der Umgebung durch Polizeibeamte und den Einsatz eines Bundespolizeihubschraubers mit einer Wärmebildkamera konnte der zweite Tatverdächtige nicht festgestellt werden. Gegen 03.00 Uhr wurden die Einsatzmaßnahmen vor Ort eingestellt. Auch zur Identifizierung dieser Person werden jetzt intensive Ermittlungen geführt.
Für die Einsatzmaßnahmen mussten die Gleise (Maschen-Harburg/Buchholz-Harburg) für ca. 90 Minuten gesperrt werden. Nach jetzigem Sachstand erhielten 18 Züge Verspätungen von insgesamt 1168 Minuten. "Die gute Zusammenarbeit zwischen der Bundespolizei und der Polizei Hamburg (in diesem Fall PK 46) ist wiederholt hervorzuheben."
Quelle: Bundespolizeiinspektion Hamburg (ots)