Fast jeder zweite Deutsche nutzt „dirty talk“ als erotischen Kick
Archivmeldung vom 01.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOffen oder diskret – wie geht man in Deutschland mit dem Thema Sex um? Mit wem die Deutschen wann über Intimes reden und ob sie finden, dass heute zu viel oder im Gegenteil zu wenig über dieses Thema gesprochen wird, wollte die Zeitschrift LISA (TNS-Emnid) in dieser Woche wissen.
Die Hälfte aller Befragten (50%) redet zwar offen über Sex,
allerdings nur innerhalb der Familie, mit Freunden oder guten
Bekannten. Knapp jeder Sechste (17%) spricht ausschließlich mit dem
Partner darüber. Männer geben sich beim Sex-Talk liberaler als Frauen
– jeder Vierte (25%) könnte immer und überall darüber reden (Frauen:
16 %). Neun Prozent der Frauen tauschen sich dagegen nur mit ihrer
besten Freundin über intime Themen aus. Bei den Männern sind es
weniger als zwei Prozent, die sich nur mit dem besten Kumpel über Sex
unterhalten. Niemals über Intimes sprechen drei Prozent der Frauen
(Männer 0,3%), sie empfinden sich als „leider gehemmt“. Dass sie nur
anonym am Telefon darüber reden oder im Internet chatten, gibt kein
einziger Befragter zu.
Fast drei Viertel der Deutschen (70%) schneiden dieses Thema an,
um dem Partner sexuelle Vorlieben mitzuteilen. Dieses
Mitteilungsbedürfnis haben entschieden mehr Männer (75%) als Frauen
(65%). Fast jeder Zweite (44%) nutzt „dirty talk“, um gemeinsam mit
dem Partner in erotische Stimmung zu kommen. Auch auf diese Methode
vertrauen mehr Männer (47%, Frauen 42%). Ganz sachlich mit dem Thema
setzen sich zwei Drittel (65%) auseinander, z. B. beim Arztbesuch,
mehr als die Hälfte (56%) tun dies bei der Aufklärung der Kinder. 45
Prozent haben einfach Spaß an Gesprächen à la „Sex and the City“,-
sie lästern gern in lustiger Runde übers andere Geschlecht.
Knapp die Hälfte der Deutschen (45%) ist froh, dass solche Themen
heute in der Öffentlichkeit ohne Prüderie behandelt werden. 40
Prozent wünschen sich sogar noch mehr Öffentlichkeit, auch um über
beispielsweise die Gefahren von AIDS aufzuklären. Jeder Vierte (25%)
dagegen glaubt, dass Sex in unserer medial geprägten Gesellschaft
viel zu sehr im Vordergrund steht und somit manchem Jugendlichen eine
unbeschwerte Entwicklung verdirbt.
Die junge wöchentliche Zeitschrift LISA führte die Umfrage in
Zusammenarbeit mit der TNS Emnid Mediaforschung unter 477
repräsentativ ausgewählten Frauen und Männern im Alter zwischen 20
und 49 Jahren durch.
Quelle: Pressemitteilung Lisa