Ostereier: Verbraucher entscheiden über Leid der Legehennen
Archivmeldung vom 17.03.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNoch immer werden die weitaus meisten Eier von Hennen in qualvoll engen Käfigen gelegt. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte appelliert an die Verbraucher, konsequent keine Käfigeier zu kaufen.
Zu den Käfigeiern zählen für den Verband auch die Eier aus der sogenannten Kleingruppenhaltung. „Hinter der Bezeichnung Kleingruppenhaltung stehen einfach nur etwas größere Käfige für mehr Hennen“, so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. „Aber auch dort herrscht drangvolle Enge und die Tiere können ihre natürlichen Bedürfnisse kaum ausleben.“ Die Verbraucher sollten deshalb keine Eier kaufen, deren Stempelaufdruck mit „3“ beginnt und deren Kartonaufdruck „aus Käfighaltung“ oder „aus Kleingruppenhaltung“ lautet.
In der Kleingruppenhaltung werden auf 2,5 m2 etwa 30 Hennen gehalten. Jedes Tier hat also nur etwa die Fläche eines DIN-A-4-Blattes plus Bierdeckel zur Verfügung. Pro 10 Hennen müssen eine winzige Einstreufläche von 900 cm2 sowie ein Legenest vorhanden sein. Diese Haltungsform wurde unter Bundesminister Horst Seehofer in die 2006 geänderte Verordnung zur Hennenhaltung aufgenommen, nachdem das von der früheren rot-grünen Bundesregierung beschlossene Verbot der Käfighaltung auf Druck der Eierlobby wieder zurückgenommen wurde.
„Dass auch in solchen Käfigen Hennen nicht annähernd tiergerecht leben können, ist offensichtlich“, moniert Simons. „Auch die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hat dies erkannt und im Juni 2007 gegen die Hennenverordnung Normenkontrollklage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Wir setzen nun darauf, dass das Bundesverfassungsgericht möglichst bald urteilt und dann die tierquälerische Hennenhaltung in jeglichen Käfigen endlich ein Ende hat.“
Der Verband erinnert außerdem daran, dass gefärbte sowie in Industrieprodukten verarbeitete Eier nicht gekennzeichnet werden müssen und größtenteils aus tierquälerischer Käfighaltung stammen. „Die Verbraucher sollten ihren Eier-Konsum grundsätzlich überdenken“, so Simons abschließend.
Quelle: Menschen für Tierrechte