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Netzbetreiber und Energiewirtschaft warnen vor Gefahr durch zu viel Solarstrom

Freigeschaltet am 14.01.2025 um 06:41 durch Mary Smith
Solarmodule: Diese lassen sich künftig besser recyceln.
Solarmodule: Diese lassen sich künftig besser recyceln.

Bild: Stefan Schweihofer, pixabay.com

Netzbetreiber und Energiewirtschaft haben Sofortmaßnahmen gegen die Gefahr durch zu viel Sonnenstrom gefordert. Nach dem Rekord-Zubau von PV-Anlagen "droht nun ohne angemessene Steuerbarkeit eine Gefährdung für die Stabilität der Netze", warnte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andrea im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

"Um den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien effizient und wirtschaftlich sinnvoll in das Energiesystem zu integrieren, ist es essenziell, dass die Novelle zur Vermeidung von Erzeugungsspitzen noch vor dem Ende der Legislaturperiode umgesetzt wird", mahnte Tim Meyerjürgens, Chef des Übertragungsnetzbetreibers Tennet Germany, in der "NOZ". Das sei eine "wichtige Voraussetzung, um die Energiewende weiter auf Kurs zu halten und gleichzeitig Netzstabilität und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten".

Der Bundestagsausschuss für Energie und Klimaschutz berät an diesem Mittwoch über den rot-grünen Gesetzentwurf zur Steuerbarkeit von Solaranlagen. Für eine Verabschiedung wird es denkbar knapp: Am 11. Februar kommt das Plenum zum letzten Mal vor der Bundestagswahl zusammen.

Der Grund für die Appelle: In Zeiten mit sehr viel Sonnenschein und geringem Strombedarf wird zu viel Energie erzeugt. "Einspeisespitzen bergen zunehmend erhebliche Risiken für die Netzstabilität - und das unabhängig vom künftigen Netzausbau", erklärte Andrea vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. "Ohne die Möglichkeit, die Erzeuger in kritischen Situationen konkret anzusteuern, droht die Notwendigkeit, einzelne Netzstränge mit Erzeugern und Verbrauchern zeitweise vom Netz zu nehmen, um das System zu stabilisieren." Umgangssprachlich ist von "Brownouts" die Rede. Aus Gründen der Systemstabilität sei es daher "dringend erforderlich, dass die im Gesetzentwurf enthaltenen Maßnahmen noch vor der Bundestagswahl realisiert werden."

Der enorme Zuwachs an erneuerbaren Energien sei per se erstmal erfreulich und bringe das Land weiter Richtung Klimaneutralität, ergänzte Tennet-Chef Meyerjürgens. "Allerdings sind die Anlagen bislang nicht steuerbar und sie reagieren auch nicht auf Marktpreise. Das belastet das Stromnetz und verursacht unnötige Kosten." Zentrale Maßnahmen wie mehr Anreize für die Direktvermarktung und eine stärkere Steuerbarkeit der Anlagen seien daher "zwingend notwendig".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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