Tausende Anhänger und Gegner von Legida demonstrieren in Leipzig
Archivmeldung vom 12.01.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Leipzig sind anlässlich des ersten Jahrestages des örtlichen Ablegers der Pegida-Bewegung, Legida, Tausende Anhänger und Gegner der Gruppierung auf die Straße gegangen. Die Polizei sprach am Montagabend von rund 2.000 bis 3.000 Teilnehmern bei der Legida-Veranstaltung.
Gleichzeitig fanden mehrere Gegenveranstaltungen statt, an einer Lichterkette für Weltoffenheit und Toleranz sollen sich angeblich der studentischen Initiative "Durchgezählt" zufolge 2.300 bis 2.800 Menschen beteiligt haben.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Den Beamten zufolge wurden etwa 250 Rechte nach Ausschreitungen im Stadtteil Connewitz festgesetzt.
In den vergangenen Wochen waren jeweils nur einige Hundert Menschen bei den Legida-Demonstrationen gewesen. In Dresden fand unterdessen keine Pegida-Kundgebung statt, die Veranstalter hatten stattdessen dazu aufgerufen, Legida zu unterstützen.
BDZV verurteilt "Leipziger Hetzreden" auf das schärfste
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat die Auslassungen einer Pegida-Frontfrau bei der gestrigen Demonstration in Leipzig auf das schärfste verurteilt. Hier habe es sich eindeutig um Volksverhetzung und den Aufruf zu Gewalt gehandelt, erklärte BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff. Das Recht auf Meinungsfreiheit werde von Pegida schamlos missbraucht. Diese Eskalation sei nicht länger hinnehmbar. Wolff forderte die sächsische Justiz auf, der Pegida-Spitze das Handwerk zu legen.
Die Dresdner Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling hatte bei einer Kundgebung der Leipziger Legida unter anderem geäußert: "Wenn die Mehrheit der Bürger noch klar bei Verstand wäre, dann würden sie zu Mistgabeln greifen und diese volksverratenden, volksverhetzenden Eliten aus den Parlamenten, aus den Gerichten, aus den Kirchen und aus den Pressehäusern prügeln."
Bei der Veranstaltung soll es wie bei früheren Demonstrationen erneut zu einem Angriff auf Journalisten gekommen sein. Eine Redakteurin des MDR wurde ins Gesicht geschlagen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur / BDZV (ots)