Schlichtungsgespräche Wieder mehr Verfahren im Täter-Opfer-Ausgleich
Archivmeldung vom 08.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Sachsen-Anhalt hat die Zahl der Strafverfahren, die außergerichtlich im Täter-Opfer-Ausgleich verhandelt werden, im vergangenen Jahr wieder leicht zugenommen. Zuvor war die Zahl von sonst jährlich rund 1300 auf nur noch 1000 gesunken. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Montagausgabe. 1081 Schlichtungsgespräche erfolgten im Jahr 2012, in 785 Fällen konnte zwischen Tätern und Opfern eine Einigung erzielt werden.
Trotz des Erfolgs beklagt die Leiterin des Projekts Täter-Opfer-Ausgleich in Sachsen-Anhalt, Delia Göttke, dass diese Möglichkeit der außergerichtlichen Einigung in Strafverfahren noch immer zu wenig von Staatsanwaltschaften und Opferverbänden genutzt werde. Dabei spricht nicht nur die hohe Erfolgsquote von fast 80 Prozent für das Verfahren, sondern auch die zügige Bearbeitungszeit: In der Regel sind die Verfahren innerhalb eines Quartals beendet. Gerichtsverfahren dauern in den allermeisten Fällen deutlich länger und enden für die Opfer oft nicht mit unmittelbarer Genugtuung - etwa der Zahlung von Schmerzensgeld, wie es beim Täter-Opfer-Ausgleich möglich ist.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)