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Wirtschaftskrise treibt überfüllte Tierheime in die Insolvenz

Archivmeldung vom 16.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: mainfranken97 / PIXELIO
Bild: mainfranken97 / PIXELIO

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, hat wegen katastrophaler Zustände in deutschen Tierheimen im Zusammenhang mit der Wirtschaftkrise Alarm geschlagen. "Immer weniger Menschen können aus finanziellen Gründen ein Heimtier bei sich aufnehmen. Viele können sich das im Moment einfach nicht mehr leisten", sagte Apel dem WESER-KURIER.

Die Verweildauer von Tieren in Heimen sei in diesem Jahr deshalb sprunghaft angestiegen. Erste Tierheime seien schon pleite gegangen. "Mehr Tiere erfordern mehr Pflege und Futter - das kostet Geld und das ist nicht vorhanden", sagte Apel. "Einige Heime mussten bereits Insolvenz anmelden." Derzeit verhandle der Tierschutzbund mit dem Deutschen Städte- und Gemeindetag über mögliche Hilfen. Bisher sei es noch zu keiner Einigung gekommen.

Das führe zu unhaltbaren Zuständen in den Tierheimen. "Was wir momentan erleben, kann man nur als Katastrophe bezeichnen", sagte er. Sämtliche 550 Tierheime, die der Tierschutzbund in Deutschland betreibe, seien überfüllt. "Ich kenne kein Tierheim, das derzeit nicht zu kämpfen hätte", sagte er weiter. Eine artgerechte Haltung der Tiere sei vielerorts nicht mehr zu gewährleisten. Am schlimmsten sei die Situation in Berlin, wo derzeit 1600 Tiere untergebracht seien. Der Ferienbeginn in zahlreichen Bundesländern sei ein Grund für die prekäre Lage. Zu dieser Zeit würden regelmäßig viele Haustiere ins Heim gebracht oder ausgesetzt. Dazu komme eine schlechte Vermittlungsquote in der Urlaubszeit, weil viele Menschen verreist seien. Neben Tierschutzaspekten sei auch die finanzielle Situation vieler Tierheime angespannt.

Quelle: Weser-Kurier

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