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Handel mit persönlichen Verbraucherdaten blüht massenhaft weiter

Archivmeldung vom 12.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auch ein Jahr nach Bekanntwerden der ersten Fälle von Datenmissbrauch in Deutschland blüht der Handel mit persönlichen Angaben von Verbrauchern weiter. Reportern von NDR Info gelang es binnen weniger Stunden, auf dem Schwarzmarkt im Internet tausende Datensätze zu kaufen. Diese enthalten neben Adresse und Geburtsdatum auch Bankverbindungen.

Die Angaben stammen offenbar von Gewinnspielanbietern, Versicherungen oder Zeitschriftenverlagen. Über Call Center gelangen sie häufig an Adresshändler. Insgesamt wurden den Reportern zwei Millionen Daten angeboten.

Betroffene, deren Angaben NDR Info zugespielt wurden, berichteten von einem massiven Missbrauch ihrer Daten. Danach buchten etwa Glücksspielfirmen ohne Zustimmung regelmäßig Geld von den Konten der Verbraucher ab. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar zeigte sich von dem Ergebnis der exklusiven NDR Info-Recherchen nicht überrascht. Schaar sagte, die Aufsichtsbehörden seien angesichts der Masse an illegalen Daten auf dem Schwarzmarkt überfordert. Viele Datenschutzstellen seien personell unterbesetzt.

Vor genau einem Jahr waren die ersten Fälle von Datenmissbrauch bekannt geworden. Damals hatte ein Call-Center-Mitarbeiter eine CD mit 17.000 Adressen und Bankverbindungen der Kieler Verbraucherzentrale zugeschickt. Danach war eine bundesweite Debatte über den Datenschutz entbrannt. Im Juni verabschiedete der Bundestag ein Gesetz, das den Missbrauch von persönlichen Angaben erschweren soll.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk

 

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