Wieder deutlich mehr Abzocke am Telefon
Archivmeldung vom 01.03.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttTrotz des seit 2013 geltenden Gesetzes gegen unerlaubte Werbeanrufe ist die Abzocke am Telefon offenbar wieder auf dem Vormarsch. Wie die "Saarbrücker Zeitung" unter Berufung auf Zahlen der Bundesnetzagentur berichtet, wurden im vergangenen Jahr deutlich mehr Verbraucher Opfer von unseriösen Geschäftemachern als noch in 2015.
Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor. Demnach gingen 2016 bei der Regulierungsbehörde 29.298 schriftliche Beschwerden ein. Im Jahr zuvor waren es lediglich 24.455. Auch die verhängten Bußgelder fielen höher aus: 2016 mussten unseriöse Geschäftemacher insgesamt 895.849 Euro Strafe zahlen, 2015 waren es noch 467.350 Euro.
"Gerade ältere Leute werden am Telefon abgezockt", sagte der Verbraucherexperte der Grünen, Markus Tressel, der Zeitung. Tressel forderte, dass telefonisch geschlossene Verträge künftig noch einmal schriftlich bestätigt werden sollten, "dann lösen sich die Geschäftsmodelle von vielen unseriösen Anbietern in Luft auf".
Wie die Zeitung weiter berichtet, liegt ein entsprechender Antrag des Landes Baden-Württemberg dem Bundesrat vor. Darin heißt es, der gewünschte Erfolg des Gesetzes gegen unseriöse Geschäftspraktiken sei "ausgeblieben", die "aggressiven Verkaufsmaschen" florierten. Deswegen sei die Einführung einer "Bestätigungslösung" erforderlich.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)