Fall Yangjie Li: Tatverdächtiger schweigt zu Vorwurf - und äu0ßert nur Wunsch nach Erdbeeren
Archivmeldung vom 01.06.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Tatverdächtige im Mordfall Yangjie Li befindet sich in der Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Raßnitz (Saalekreis) und schweigt zu allen Vorwürfen. Das berichtet die in Halle erscheinenden Mitteldeutsche Zeitung.
Der 20-Jährige soll in einer Einzelzelle ohne TV einsitzen, kaum Kontakt zu Mitgefangenen haben und bisher als einziges den Wunsch nach frischen Erdbeeren geäußert haben. Seine ebenfalls tatverdächtige Verlobte, gleichfalls 20 Jahre alt, sitzt in Leipzig hinter Gittern. Grundlage ist ein Kooperations-Abkommen mit Sachsen, das die wechselseitige Unterbringung von Gefangenen ermöglicht.
Nach Informationen der Zeitung wird das Duo derzeit nicht vernommen. Beide sollen förmlich die Aussage verweigert haben. Mittlerweile steht zumindest dem Tatverdächtigen ein Verteidiger zur Seite.
Bürger spenden der Familie 4.000 Euro
Mehr als 4.000 Euro haben die Dessau-Roßlauer für die Familie der getöteten Studentin Yangjie Li gespendet. Die Spenden stammen zum Großteil von Bürgern der Stadt, Geld ging aber auch aus mehreren Ländern der Welt ein, sagte die Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung. Mit dem Geld werden die Trauerfeier für Yangjie Li und die Bestattung unterstützt.
Den Spendenaufruf hatten die evangelische und katholische Kirche sowie der Stadtratspräsident erst vor einer Woche veröffentlicht. "Eine große solidarische Gemeinschaft versucht so, auch ein Stück an der Trauer mitzutragen", so die Pfarrerin. Das Konto soll noch eine Woche geöffnet sein. In dieser Woche ist in Dessau-Roßlau eine Trauerfeier für Yangjie Li im engsten Kreis geplant. Sie findet auf den Wunsch der Familie unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)