100 000 Rentnern in Nordrhein-Westfalen droht Steuernachzahlung
Archivmeldung vom 12.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Finanzämter in Nordrhein-Westfalen haben bis heute 100 000 Rentner aufgefordert, eine Steuererklärung für die vergangenen Jahre einzureichen. "Die Finanzverwaltung geht nach Hochschätzung von rund 100 000 angeschriebenen Rentnern aus, die vorher steuerlich nicht geführt worden sind und daher angeschrieben wurden", sagte eine Sprecherin des NRW-Finanzministeriums der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Den Rentnern drohen kräftige Steuernachzahlungen samt Nachzahlungszinsen, wie Katharina te Heesen, Rechtsanwältin beim Bund der Steuerzahler NRW, sagte. Der Bund der Steuerzahler hat Klage auf Erlass der Nachzahlungszinsen beim Finanzgericht Düsseldorf eingereicht.
Unter den Angeschriebenen seien sogar solche Rentner, denen die Finanzämter zuvor eine Nichtveranlagungs-Bescheinigung ausgestellt hätten. "Aufgrund des durch die Nichtveranlagungsbescheinigung hervorgerufenen Vertrauens erscheint es absolut unbillig, diesen Personen auch noch Nachzahlungszinsen abzuknöpfen", sagte te Heesen weiter. Diese betragen sechs Prozent der Steuerschuld pro Jahr.
Im Jahr 2005 wurde die nachgelagerte Besteuerung der Renten eingeführt. Aber erst im Jahr 2010 stand laut Finanzministerium der Datenabgleich mit den Rentenversicherungen. Auf Basis ihrer Rentenbezugsmitteilungen erfolgen die Aufforderungen zur Steuererklärung.
Quelle: Rheinische Post (ots)