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Gesucht: Mona Lisas Gebeine

Archivmeldung vom 28.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mona Lisa
Mona Lisa

Derzeit wühlt Florenz mal wieder in den Schätzen der Vergangenheit: Seit April 2011 durchsuchen Wissenschaftler mit einem Bodenradar das ehemalige Kloster der Heiligen Ursula nach den sterblichen Überresten einer gewissen Lisa Gherardi del Giocondo. Die Kaufmannsgattin, die hier 1542 Urkunden zu Folge begraben wurde, soll Leonardo da Vinci für das berühmte Porträt der "Mona Lisa" Modell gesessen haben.

Eine noch größere Sensation verspricht die Suche nach Leonardo da Vincis verschollenem Wandgemälde "Schlacht von Anghiari" im Palazzo Vecchio. Der Künstler hatte 1505 das Bild unvollendet gelassen. 1563 begann dann Giorgio Vasari an derselben Wand sein großes Fresko der "Schlacht von Marciano". Maurizio Seracini, Messingenieur und Kunsthistoriker, ist davon überzeugt, dass Vasari die Bildfragmente der Anghiari-Schlacht des von ihm verehrten Leonardo nicht übermalt, sondern durch Einziehen einer Zwischenwand gerettet hat. Ans Licht kamen rote, beige und schwarze Pigmente, die Seracini als "ermutigende Daten" bezeichnete.

"Die Beschäftigung mit dem Kulturerbe erschöpft sich in Italien mittlerweile auf die Spektakularisierung einzelner Kunstwerke, während der Rest dem Verfall preisgegeben wird", klagt der renommierte Archäologe und Kunsthistoriker Salvatore Settis. In diesem Zusammenhang verweist er auf den Riesenrummel, der 2008 um ein hölzernes, Michelangelo zugeschriebenes Kruzifix gemacht wurde. Der italienische Staat unter Kulturminister Sandro Bondi hatte es für 3,3 Millionen Euro von einem Antiquitätenhändler in Turin gekauft. Allerdings bezweifelten schon damals Experten, dass es sich um ein Frühwerk von Michelangelo handelt. Jetzt hat der Rechnungshof ein Verfahren wegen Staatsschädigung eingeleitet!

Quelle: Gruner+Jahr, art (ots)

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