Immer mehr Verpackungsmüll landet statt in den gelben Tonnen des Dualen Systems in den Restmülltonnen von Städten und Gemeinden
Archivmeldung vom 05.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeitdem der ehemalige Monopolist Duales System Deutschland (DSD) Wettbewerber zulassen muss und zudem seit 2005 als private GmbH der Private Equity-Gesellschaft KKR Gewinne erwirtschaften muss, häufen sich bundesweit Beschwerden über gelbe Tonnen, die nicht mehr geleert oder ganz abgezogen werden.
So landet
immer mehr Verpackungsmüll statt in gelben Tonnen des Dualen Systems
in den Restmülltonnen von Städten und Gemeinden. Dies berichten das
ARD-Morgenmagazin und das WDR-Wirtschaftsmagazin markt in ihren
morgigen Sendungen.
Schuld daran seien Unternehmen, deren Verpackungen in der gelben
Tonne landen, aber von diesen nicht bezahlt würden, so das Duale
System Deutschland. Wichtiger Grund seien dagegen aus Sicht der
Kommunen die aktuellen Verträge über die Erfassung für
Leichtverpackungen, die das Duale System mit privaten Entsorgern
abschließt. Bestraft werde danach, wer mehr als eine vorgegebene
Menge an Verpackungsmüll einsammelt. Mehr Geld bekomme dagegen, wer
weniger abliefert, so erklärt Walter Hartwig, Verband kommunaler
Entsorger (VKU). Wörtlich sagte er gegenüber der ARD: "Dass das
natürlich bei einer insgesamt knappen Kalkulation dazu führt, dass
man sich überlegt, ob man wirklich alle Anfahrtsstellen entsorgen
muss oder ob man nicht Gründe findet, Tonnen und Säcke stehen zu
lassen, ist nahe liegend."
Dazu das Duale System Deutschland: "Wir können es nicht
tolerieren, Fehlbefüllungen in den Verpackungsmengen zu haben.
Angesichts einer Situation, in der eben tatsächlich eine angespannte
wirtschaftliche Situation in der haushaltsnahen Sammlung existiert."
Dabei erwirtschaftete das Duales System Deutschland nach eigenen Angaben im ersten Jahr nach der Übernahme durch den Investor KKR 146 Millionen Euro Gewinn. Aus Sicht des Verbandes kommunaler Entsorger auch durch Kosteneinsparungen bei der Entsorgung des gelben Mülls.
Quelle: Pressemitteilung WDR