Formel-1-Chef Ecclestone lobt Schumachers Rückkehr und erneuert seine Kritik an Demokratien
Archivmeldung vom 01.08.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFormel-1-Chef Bernie Ecclestone hat die Rückkehr von Michael Schumacher begrüßt. "Ich mag Michael, nicht nur als Freund, und ich bin erfreut, dass er zurückkehrt", sagte Ecclestone dem "Tagesspiegel am Sonntag".
Die Formel 1 brauche unterschiedliche Typen. Scherzhaft fügte Ecclestone hinzu: "Als Schuey noch hier war, wusste man: Schuey fährt auf die Pole, Schuey gewinnt das Rennen."
Ecclestone erneuerte in dem Interview seine Kritik an Demokratien. "Demokratien, wie wir sie kennen, sind nicht mehr angebracht, weil sich die Welt so schnell verändert, dass die Entscheidungen schneller getroffen werden müssten als vor 20 oder 30 Jahren", sagte Ecclestone. "Deswegen ist es schwierig, wenn sich zwei Parteien ständig bekämpfen, anstatt sich auf eine Lösung zu einigen." Ecclestone war zuletzt in die Kritik geraten, weil er in der "Times" Diktaturen im Allgemeinen und angebliche Verdienste von Adolf Hitler gelobt hatte. Später hatte er sich für die Zitate entschuldigt.
Bezogen auf Hitler sagte Ecclestone dem Tagesspiegel: "Mit seinen Handlungen bin ich natürlich absolut nicht einverstanden, kein Mensch auf der Welt ist das." In dem umstrittenen "Times"-Interview habe er nur gesagt, Hitler habe "in den frühen 1930ern auch etwas Gutes für Deutschland getan, was er mit einem Parlament nicht hätte tun können, das die ganze Zeit Fragen stellt". Ecclestones Schlussfolgerung: "Dann hätten wir vielleicht ein großes Russland bekommen und Deutschland, wie es heute existiert, gäbe es vielleicht nicht mehr."
Ecclestone, einer der reichsten Männer Großbritanniens, äußerte sich im Tagesspiegel auch zu seinen persönlichen Lebensverhältnissen. "Ich bin wie jeder andere, und mein Job ist wie jeder normale Job in einer Fabrik", meinte er. Freunde brauche er nicht, sagte der 78-Jährige: "Wenn man jemanden braucht, ist es kein Freund." Auf die Frage, woran er glaube, antwortete Ecclestone: "Ich? An nichts."
Quelle: Der Tagesspiegel