Grundsteuer für Mehrheit der Eigentümer deutlich gestiegen
Die Grundsteuerbelastung ist für die Mehrheit der Immobilieneigentümer in Deutschland zu Beginn dieses Jahres deutlich gestiegen. Das berichtet die "Bild" unter Berufung auf eine Auswertung des Eigentümerverbands Haus & Grund von insgesamt 1.999 Grundsteuerbescheiden.
Danach stieg die Steuerbelastung mit Inkrafttreten der Reform zum
Jahreswechsel in 79 Prozent der Fälle oder blieb nahezu konstant. Nur in
21 Prozent der Fälle sank die Belastung. Im Durchschnitt habe sich die
Steuerlast bei Eigentumswohnungen 2025 um 40 Prozent erhöht, zitiert die
"Bild" aus der Studie: "Für Ein- und Zweifamilienhäuser liegt der
durchschnittliche Anstieg bei 119 Prozent, bei Mehrfamilienhäusern bei
111 Prozent."
Die Ergebnisse machten deutlich, "dass die
versprochene Aufkommensneutralität vielerorts nicht erreicht wurde",
heißt es in der Studie. Im Mittel liege die Belastung mit der
Grundsteuer in diesem Jahr bei rund 830 Euro je Wohnimmobilie. Im
vergangenen Jahr seien es noch 522 Euro gewesen.
Haus-&-Grund-Präsident
Kai Warnecke wirft der Bundesregierung, Landesregierungen und Kommunen
den Bruch von Versprechen vor. "Die Politik hat ihr Versprechen
gebrochen, denn die Reform ist nicht aufkommensneutral", sagte Warnecke
der "Bild". Die Städte seien der Preistreiber Nummer eins und machten
Wohnen teuer. "Es muss eine Kurskorrektur geben und die Politik muss zu
ihrem Wort stehen." Ein Regierungssprecher sagte der Zeitung, man halte
an dem Ziel der Aufkommensneutralität fest.
Konkret steigt die
Steuerlast bei 79 Prozent der Eigentümer (oder bleibt fast gleich). Im
Schnitt werden für Eigentumswohnungen 96 Prozent mehr fällig. Bei Ein-
bzw. Zweifamilienhäusern sind es 139 Prozent obendrauf, bei
Mehrfamilienhäusern 143 Prozent. Bedeutet oft hunderte Euro, zum Teil
weit mehr als 1.000 Euro Mehrausgaben pro Jahr. Vermieter legen die
Kosten auf die Mieter um.
Nur 21 Prozent der Eigentümer müssen
dagegen weniger Grundsteuer zahlen: bei Wohnungen im Schnitt 24 Prozent
weniger, bei Ein- bzw. Zweifamilienhäusern -19 Prozent, bei
Mehrfamilienhäusern -22 Prozent.
Quelle: dts Nachrichtenagentur