Meinungsforscher: Absolute Mehrheit für Union sehr unplausibel
Führende Meinungsforscher halten eine absolute Mehrheit der Union bei der Bundestagswahl für ein sehr unwahrscheinliches Szenario. "Die Deutschen sind an Koalitionen gewöhnt. Entsprechend favorisieren sie auch eher eine Koalition - und zwar von einer großen mit einer kleinen Partei -, nur gut jeder Vierte hält Alleinregierungen grundsätzlich für besser", sagte Renate Köcher, Chefin des Instituts für Demoskopie Allensbach, den Zeitungen der "Mediengruppe Bayern".
Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) hatte der "Mediengruppe Bayern"
zuvor gesagt: "Die große Mehrheit der Deutschen will einen echten
Politikwechsel. Eine Koalition, der nicht SPD oder Grüne angehören. Eine
eigene bürgerliche Mehrheit ist möglich." Spahn meinte keine Koalition
mit der FDP.
Auch Hermann Binkert, Chef des
Meinungsforschungsinstituts Insa, winkte ab: "Grundsätzlich gibt es eine
Skepsis gegenüber absoluten Mehrheiten für eine Partei. Ich sehe im
Moment keine Partei im Bund auf dem Weg zur absoluten Mehrheit der
Mandate." Binkert bezeichnete es als "sehr unwahrscheinlich", dass dies
der Union gelinge.
"Ich sehe das nicht", sagte auch Forsa-Chef
Manfred Güllner und warnte sogar davor, dies anzustreben: "Die absolute
Mehrheit schreckt ab. Die Menschen wollen das Korrektiv haben. Wirbt die
Union für die absolute Mehrheit, wird es die Parteigänger der anderen
mobilisieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur