Schauspieler Ralf Möller kritisiert Verteidigungsminister De Maizière
Archivmeldung vom 24.10.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchauspieler Ralf Möller sorgt sich um die Zukunft der Bundeswehr. "Thomas de Maizière ist ein guter Beamter", sagte Möller dem Nachrichtenmagazin "Focus", "das heißt aber nicht, dass er auch die Leute motivieren kann, zum Militär zu gehen". Dafür müsse der Verteidigungsminister mehr Anreize schaffen. Möller liegt besonders die Fitness der Bundeswehrsoldaten am Herzen.
Mit Ex-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) plante er, die Deutschen in Kabul mit Laufbändern, Hanteln und anderen Sportgeräten im Wert von 50.000 Euro auszustatten - wie es schon in Masar-i-Scharif geschehen ist. Unter Nachfolger de Maizière (CDU) werde das Sponsoring-Projekt aber eher schwierig, befürchtet er: "In der Politik ist das leider so, dass die Ideen der Vorgänger begraben werden - zum Schaden der Soldaten."
Ernst genommen zu werden ist laut Möller den Soldaten besonders wichtig. Damit die Truppe genug Nachwuchs rekrutiert, schlägt der Action-Schauspieler Werbung nach amerikanischem Vorbild vor. "Es bringt nichts, wenn 20 Leute losziehen und versuchen, auf Rummelplätzen Soldaten anzuheuern." Werbespots in den Kinos und im Fernsehen findet er besser.
Wehrbeauftragter Königshaus fordert dauerhafte Folgen der Bundeswehrreform
Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags, Hellmut Königshaus, rechnet wegen der Bundeswehrreform und vor allem der kommenden Standortentscheidungen mit "harten Einschnitten" für die deutschen Soldaten. Das sagte er dem Nachrichtenmagazin "Focus". Gleichzeitig fordert Königshaus, dass "die Folgen der Reform dieses Mal möglichst dauerhaft sein sollten, damit die Soldaten sicher planen können".
Auf Kritik stoßen die verteidigungspolitischen Richtlinien, in denen das Bundesverteidigungsministerium die Aufgaben der Bundeswehr beschreibt. Demnach soll die Truppe Land und Bündnispartner verteidigen, Konflikte verhüten, Krisen bewältigen, Heimatschutz und humanitäre Hilfe im Ausland leisten. Zur Verfügung dafür stehen aber weniger Personal, weniger Waffensysteme, weniger Geld und weniger Standorte. "Die Soldaten glauben einfach nicht daran, dass dies möglich ist", kritisierte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Arnold, im "Focus".
Quelle: dts Nachrichtenagentur