Kölner Polizei suchte auch intern keine Hilfe in der Silvesternacht - Polizeiführer vom Dienst wurde nicht über Lage informiert
Archivmeldung vom 11.01.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Silvesternacht hat die Einsatzleitung der Kölner Polizei offenbar nicht einmal interne Hilfe in Anspruch genommen. Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger"g (Diensta-Ausgabe) wurde der sogenannte "Polizeiführer vom Dienst" (PVD), der rund um die Uhr in Rufbereitschaft stand, nicht über die brisante Lage in der Innenstadt informiert.
Zwar soll der PVD mehrere Stunden nach Mitternacht sogar noch einmal mit der Einsatzleitung telefoniert haben, der Ernst der Situation vor dem Hauptbahnhof soll ihm dabei aber nicht geschildert worden sein. Erst in einem weiteren Telefonat am Neujahrsmorgen sei der PVD dann über die zahlreichen Übergriffe und Raubstraftaten in Kenntnis gesetzt worden, heißt es.
PVD ist jeweils ein erfahrener Beamter des höheren Dienstes, der außerhalb der Kernarbeitszeiten in Rufbereitschaft steht. Diese Dienste wechseln im Kölner Präsidium wochenweise. Bei größeren Gefahrenlagen wird der jeweilige PVD von der Leitstelle der Polizei Köln informiert und übernimmt nach eigenem Ermessen im Zweifel die Verantwortung und Leitung des Einsatzes.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)